
Die gegenwärtigen Klimabedingungen könnten in der Hurrikan-Saison 2025 im Nordatlantik zu etwas mehr Stürmen als im langfristigen Durchschnitt führen. Die Unsicherheit bei der Prognose ist 2025 allerdings größer als im vergangenen Jahr, da bei entscheidenden klimatologischen Rahmenbedingungen noch vieles ungewiss ist.
In Zahlen:
Basierend auf der aktuellen Analyse der klimatologischen Bedingungen erwartet Munich Re für die Hurrikansaison 2025 etwas mehr Stürme als üblich. Führende Forschungsinstitute1 halten im groben Mittel etwa 14–19 benannte Wirbelstürme im tropischen Nordatlantik für möglich. Etwa sieben bis neun davon könnten sich zu Hurrikanen entwickeln, davon etwa drei bis vier zu schweren Hurrikanen mit Windgeschwindigkeiten über 110 mph (177 km/h).
Diese Werte liegen leicht über dem langjährigen Mittel von 1950 bis 2024 (12,5 benannte Stürme, davon 6,5 Hurrikane mit 2,6 schweren Hurrikanen) und im Rahmen der Zahlen für die zyklische Warmphase im Nordatlantik seit Mitte der 1990er Jahre (15,8 tropische Stürme, davon 7,8 Hurrikane mit 3,5 schweren Hurrikanen). Die Spannen der Vorhersagen sind beträchtlich, und die Institute liegen auch insgesamt weiter auseinander als sonst.
Die beiden wesentlichen Einflussfaktoren auf die Hurrikanaktivität sind die Wassertemperaturen im tropischen Nordatlantik und der Status der natürlichen Klimaschwankung ENSO (El Niño/Southern Oscillation) im Pazifik.
Der Hintergrund:
Die Wasseroberflächentemperaturen
ENSO (El Niño/Southern Oscillation)
2024 verursachten die Hurrikane Helene und
Milton die höchsten Schäden
2024 wurden im Nordatlantik 18 tropische Wirbelstürme gezählt, davon elf Hurrikane, von denen fünf zu schweren Hurrikanen der höchsten Kategorie 3-5 wurden. Die Schäden insbesondere durch die Hurrikane Milton und Helene in Florida machten 2024 zum Jahr mit den zweithöchsten weltweiten Gesamtschäden durch tropische Wirbelstürme der vergangenen 10 Jahre.
Die Hurrikansaison beginnt offiziell am 1. Juni und dauert bis Ende November. Kurz vor oder nach diesem Zeitraum sind auch Stürme möglich, aber deutlich weniger wahrscheinlich.
Treffen schwere Hurrikane auf die US-Küste, sind oft Schäden in vielfacher Milliardenhöhe die Folge. Wie viele der Stürme auf Land treffen – und wo – ist kaum vorherzusagen. Wichtig ist: Schon ein einziger Volltreffer eines schweren Hurrikans auf dicht besiedeltes Gebiet reicht für extremste Schäden. Alle Maßnahmen zur Vorbeugung von Schäden sind daher wichtig.
Taifune: Tropische Wirbelstürme im Nordwest-Pazifik
Im westlichen Nordpazifik wirken sich die ENSO-Bedingungen ebenfalls auf die dortige Taifunsaison aus, allerdings mit etwa umgekehrten Vorzeichen als bei den Wirbelstürmen im Nordatlantik: La Niña begünstigt hier üblicherweise eine Taifunaktivität unterhalb des langjährigen Durchschnitts. Eine erste Studie (TSR) sagt für 2025 derzeit eine Sturmaktivität in etwa auf dem 30-Jahres-Durchschnitt (1991-2020) von 25 benannten Stürmen, 16 Taifunen und 9 schweren Taifunen der Kategorie 3-5.
1 Colorado State University, Tropical Storm Risk, University of Arizona, NOAAKontaktieren Sie unsere Experten


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