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Waldbrände und Buschfeuer
© Andrew Merry / Getty Images

Waldbrände und Buschfeuer

Klimawandel erhöht das Waldbrandrisiko

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    Waldbrände verursachen jedes Jahr Schäden in Milliardenhöhe, insbesondere in den USA. Aber auch in vielen anderen Regionen beeinflusst der Klimawandel mit steigenden Temperaturen und häufigeren Dürren das Risiko.
    69 Mrd. US$
    Weltweite Schäden durch Waldbrände 2018-2022
    Versicherer bezahlten 39 Mrd. US$

    Ein Zusammenspiel von menschgemachten und natürlichen Faktoren machen Waldbrände und Buschfeuer zu einer schwer greifbaren und vielerorts zunehmenden Gefahr. Gefährdungszonen lassen sich eigentlich gut bestimmen, aber Brände können auch an unerwarteten Orten auftreten und große Schäden hinterlassen.

    Waldbrände entstehen bevorzugt bei hohen Lufttemperaturen nach langen Phasen der Trockenheit. In der ausgedörrten Vegetation kommt es dann leicht zu einem Flächenbrand, der in Verbindung mit starken Winden kaum zu kontrollieren ist.

    Besonders hoch ist die Gefährdung in Klimazonen, in denen zeitweise genügend Niederschlag fällt und die Vegetation gedeihen lässt, die anschließend in  längeren warmen und niederschlagsarmen Perioden austrocknet. Dies ist beispielsweise im südöstlichen Teil Australiens oder in Kalifornien der Fall.

    Der Ausbruch der Brände in der Nähe besiedelter Gebiete wird letztlich meist von Menschen verursacht, nur ein kleiner Teil ist auf natürliche Ursachen wie Blitzschlag zurückzuführen. Neben versehentlich ausgelösten Bränden gibt es auch eine erhebliche Zahl an Feuern, die vorsätzlich gelegt werden.

    Das Schadenpotenzial von Waldbränden wächst

    Zu den am schwersten betroffenen Gebieten zählen der Westen der USA und der Südosten Australiens. Neben klimatischen Aspekten spielt die Ausbreitung von Städten eine entscheidende Rolle bei der Veränderung des Schadenpotenzials. Immer mehr Menschen errichten Häuser im Übergangsbereich von Stadtrand und siedlungsnahen Waldgebieten.

    In Kalifornien trägt der Klimawandel offenbar schon erheblich zu einem steigenden Waldbrandrisiko mit hohen Schäden bei. Die größten seit 1930 erfassten Waldbrände ereigneten sich überwiegend seit Beginn der 2000er Jahre. In diesen Zeitraum fallen auch die meisten Jahre mit außergewöhnlich hohen Temperaturen und ungewöhnlich starker Trockenheit. Aber auch im Mittelmeerraum oder in Teilen Australiens herrschen häufiger Bedingungen, die Waldbrände begünstigen. 

    In Australien erreichten die so genannten „Black Summer“-Buschbrände im Sommer 2019/2020 bisher noch nie dagewesene Ausmaße: Im Südosten verbrannten über 18 Mio. Hektar Busch- und Waldland. Die Schäden erreichten eine Rekordsumme von 2 Mrd. US$, davon waren drei Viertel versichert. Marineschiffe evakuierten Urlauber an der Südostküste. Über der berühmten Hafensilhouette von Sydney mit dem Opernhaus hing eine braunrote Rauchwand.

    So genannte Attributierungsstudien zeigen, dass extreme Buschfeuer-Bedingungen in Australien wie 2019/2020 heute etwa viermal wahrscheinlicher sind als zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Besonders seit den 1980er Jahren ist das meteorologische Risiko für Buschbrände stark gestiegen. Doch nicht nur der langfristige Trend des Klimawandels wirkt sich auf die meteorologischen Treiber solcher Buschbrände aus: Natürliche Klimaschwankungen wie z.B. El Niño/La Niña oder der “Indian Ocean Dipole” können das Buschbrand-Risiko von Jahr zu Jahr stark beeinflussen.

    In Europa begünstigten Hitzewellen und Dürren in den vergangenen Jahren ebenfalls zunehmend Waldbrände. 2022 war die dabei verbrannte Fläche in der Europäischen Union mit rund 800.000 Hektar (8.000 km2) beinahe zweieinhalb Mal so groß wie im Schnitt der vorherigen 15 Jahre. Dennoch sind Waldbrände in Europa bei weitem nicht so zerstörerisch wie etwa in den USA.

    Die Herausforderung: Die Modellierung des Waldbrandrisikos ist komplex

    Für die Hochrisikogebiete Kalifornien und Australien gibt es Modelle, mit deren Hilfe die potenziellen versicherten Schäden durch Waldbrände abgeschätzt werden können. Die Modellierung dieser Gefahr ist jedoch wegen der vielen menschgemachten und natürlichen Faktoren komplex.

    Zur Verbesserung der Risikobewertung entwickelt und aktualisiert Munich Re fortlaufend Gefährdungszonierungen und Modelle zur   Schadensimulation. Zudem unterstützen wir die Erforschung von Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden, zum Beispiel in Kooperation mit dem Insurance Institute for Business and Home Safety (IBHS) in den USA.

    Lösungen für Waldbrandrisiken

    Die Entwicklung hochaufgelöster Waldbrand-Schadensimulationsmodelle ermöglicht es Munich Re, regionenspezifische Deckungskonzepte anzubieten. Zusammen mit der jahrzehntelangen Erfahrung mit Schäden aus Waldbränden und sonstigen Bränden können wir dazu beitragen, das Waldbrandrisiko besser zu bewerten und abzufedern.

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