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Von Dezember 2018 bis August 2019 trat der Mississippi durchgehend über die Ufer. Dies war das längste Hochwasserereignis in der Geschichte der USA. Nach Angaben des NOAA National Centers for Environmental Information beliefen sich die Gesamtkosten für das Land auf 9,2 Milliarden Dollar. Für die am stärksten betroffenen Gemeinden und Bundesstaaten entlang des Mississippis kam erschwerend hinzu, dass nur ein kleiner Teil der Schäden versichert war: Munich Re schätzt den Anteil auf nur ca. 200 Millionen Dollar. Ereignisse wie dieses unterstreichen, wie wichtig es ist, dass die Gemeinden ihre Resilienz gegenüber Naturkatastrophen stärken – sowohl durch Risikotransfer als auch durch Risikobegrenzung. Beim Katastrophenmanagement werden in der Regel beide Komponenten getrennt betrachtet. Wenn sie aber kombiniert werden, können effizientere Lösungen entwickelt werden.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern der University of California, Santa Cruz, The Nature Conservancy und Munich Re hat kürzlich eine Studie erstellt, die eine kombinierte Lösung aus Risikotransfer und Risikominderung betrachtet. Untersucht wurde, in welchem Maß wiederhergestellte Korallenriffe das Risiko für Grundstücke und Häuser an der Küste bei Sturmfluten mindern. Die Studie beschränkte sich zwar auf die Vorteile der Sanierung von Korallenriffen. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass eine kombinierte Lösung mit dem Schwerpunkt auf naturbasierten bzw. grünen Lösungen auch auf andere Regionen übertragbar ist. Wir bezeichnen das als Resilience Risk Transfer (RRT). Munich Re arbeitet an einer Machbarkeitsstudie, um die RRT-Lösung an naturbasierten Lösungen im Mississippi-Becken zu testen, z.B. in Feuchtgebieten oder durch sogenannte Bioswales, Kanäle, die dazu dienen, Regenwasserabflüsse zu konzentrieren und zu leiten und gleichzeitig Schutt und Verschmutzung zu entfernen.
Eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung einer spezifischen RRT-Lösung ist, dass keine umfassenden Studien zur Vulnerabilität von potenziell betroffenen Regionen verfügbar sind. Noch komplizierter wird es dadurch, dass die Auswirkungen der Erderwärmung die Risikoeinschätzungen der Regionen ändern können. Dank der neuesten Lösungen von Insurtech-Firmen, kann diese Lücke mithilfe maschinellen Lernens und hochauflösender Klimamodellierung jedoch geschlossen werden. Diese Klimamodelle sind entscheidend für die Identifizierung der am stärksten exponierten Gemeinden und helfen wiederum dabei, Lösungen zur Risikoreduzierung zu entwickeln.
Auf Grundlage der Ergebnisse unserer Arbeit mit The Nature Conservancy konnten wir bereits eine erste RRT-Lösung entwickeln. Dafür haben wir sowohl die Auswirkungen der Risikominderung mithilfe naturbasierter Lösungen als auch die Senkung der Beiträge während der Projektzeit quantifiziert. Mit Hilfe der RRT-Lösung kann die natürliche Ufer-Infrastruktur wiederhergestellt werden, um naturbasierten Schutz vor Flutkatastrophen zu bieten. Damit ermöglichen wir den Gemeinden, sich schneller von den finanziellen Folgen eines Hochwasserereignisses oder anderer Naturkatastrophen zu erholen und sich verstärkt auf notwendige Maßnahmen zur Risikominimierung zu fokussieren.
Die in diesem Informationsmaterial enthaltene Beschreibung der Deckung ist allgemeiner Natur und gibt die in einer Rückversicherungs- bzw. Versicherungspolice enthaltenen tatsächlichen Vertragsbedingungen, Leistungen und Beschränkungen nicht vollständig wider. Maßgebliche Vertragsgrundlage ist in jedem Fall die jeweilige Rückversicherungs-/Versicherungspolice und nicht das hier vorliegenden Informationsmaterial.