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Klimawandel erhöht Waldbrandrisiko in Kalifornien
Größte und teuerste Buschfeuer überwiegend in den vergangenen Jahren
Klimawandel erhöht Waldbrandrisiko in Kalifornien
© JOSH EDELSON/AFP / Getty Images
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    Der menschgemachte Klimawandel trägt offenbar erheblich zu einem steigenden Waldbrandrisiko mit hohen Schäden in Kalifornien bei. Dies legen Beobachtungsdaten der letzten Jahrzehnte zur Zunahme von sehr großen Einzelfeuern und wissenschaftliche Studien zu den Ursachen nahe. Eine neue Analyse von Munich Re zeigt, dass sich die größten seit 1930 erfassten Waldbrände in Kalifornien zum überwiegenden Teil seit Beginn der 2000er Jahre ereignet haben. In diesen Zeitraum fallen auch die meisten Jahre mit außergewöhnlich hohen Temperaturen und zugleich ungewöhnlich starker Trockenheit.
    In die neue Auswertung zum Waldbrandrisiko flossen mehrere Aspekte ein: Analysen zeigen insgesamt einen Trend zu höheren Temperaturen und vermehrten Jahren mit starker Trockenheit. Diese Beobachtungen wurden mit Daten zu den 20 größten Waldbränden in Kalifornien, die seit den 1930er Jahren durch das California Department of Forestry and Fire Protection registriert wurden, abgeglichen. Das Ergebnis: Die 20 größten Einzelbrände fallen ganz überwiegend auf die Jahre seit Beginn der 2000er-Jahre, die durch ein überdurchschnittlich hohes Saisonmittel der täglichen Höchsttemperaturen und überdurchschnittliche Trockenheit in der Saison Mai–Oktober gekennzeichnet waren. Im Vergleich mit Klimamodellen hat die Klimaforschung gezeigt, dass der für Kalifornien beobachtete Temperaturanstieg im Wesentlichen dem Klimawandel entspricht, auch wenn natürliche Klimaschwankungen wahrscheinlich ebenfalls zu geänderten Niederschlagsmustern beigetragen haben.

    Was diese Entwicklung noch verschärft, sind Faktoren wie zum Beispiel die jahrzehntelange Ansammlung von Unterholz als Ergebnis früherer Vorgehensweisen und das Entstehen von Totholz durch Borkenkäfer-Befall, der durch wärmere Winter und trockene Sommer zunimmt, Auch die zunehmende Bebauung von Gebieten nahe oder in Wäldern, die waldbrandgefährdet sind, spielt eine wichtige Rolle. Die Kleinstadt Paradise am Rand der Sierra Nevada, die im November beim so genannten „Camp Fire“ fast komplett zerstört wurde, liegt mitten im Wald und wurde schon in der Vergangenheit mehrfach von Bränden bedroht.

    Extreme Milliardenschäden wie 2017 und 2018 werden weiterhin Ereignisse bleiben, die nicht jedes Jahr wiederkehren. Dennoch: Insgesamt hat sich das Gefährdungsniveau und das Schadenrisiko signifikant erhöht. Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden sind daher sehr wichtig. Denkbar und wirkungsvoll wären andere Bebauungskonzepte, die stark feuergefährdete Gebiete meiden, und die Erhöhung der Feuerwiderstandsfähigkeit der Gebäude. In gefährdeten Gebieten selbst ist mehr Vorsorge wie etwa die konsequente Beseitigung von brennbarem, trockenen Unterholz wichtig.

    Versicherer wiederum müssen das offensichtlich gestiegene Risiko konsequent in ihren Modellen berücksichtigen. Versicherbar werden solche Risiken weiter bleiben. Da der (nicht subventionierte) Preis für Deckungen dem Risiko angemessen sein muss, entsteht ein Anreiz zu schadenmindernden Maßnahmen. Und für das Restrisiko werden Versicherer weiterhin zur Verfügung stehen, um im Schadenfall den Betroffenen finanzielle Lasten abzunehmen.

    Jüngste Studien haben zudem gezeigt, dass begünstigende Umweltbedingungen für Waldbrände nicht nur in Kalifornien zugenommen haben. Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich in vielen Regionen der Welt ab, darunter auch im europäischen Mittelmeerraum oder in Teilen Australiens. Wegen der dort vorhandenen hohen Werte muss auch diese Entwicklung aus Risikomanagementsicht genau beobachtet werden.

    Für das Risikomanagement von Waldbränden hat Munich Re eine neue Risikokarte für Kalifornien, Colorado und Arizona in US entwickelt. Risk Scores, die mit Hilfe der Schadenerfahrung von Munich Re berechnet und als „Software as a Service“ vertrieben werden, unterstützen Versicherer bei der Prämienkalkulation und dem Portfoliomanagement. Auch Firmenkunden außerhalb der Versicherungsbranche können von der detaillierten Risikobewertung profitieren. Die Karte basiert auf dem aktuellen Gefährdungsniveau und berücksichtigt auch die potenziellen Schäden durch Waldbrände, die tief in (sub-)urbane Gebiete eindringen und fernab vom Wald Schäden verursachen. Erfahren Sie mehr über unsere umfangreichen Software-Lösungen zur Risikobewertung: https://www.munichre.com/risksuite
    Munich Re Experten
    Eberhard Faust
    Eberhard Faust
    Forschungsleiter Klimarisiken und Naturgefahren
    Munich Re (bis 01.11.2020)
    Markus Steuer
    Consultant und Wildfire Experte, Corporate Underwriting

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