Passagiertransport

Wenn die Räder nicht rollen

Neues Deckungskonzept für den Bahnverkehr

07.04.2016

Juni 2012: In der Schweiz stürzt ein Fels auf die Gleisanlagen bei Gurtnellen. Zwar hielt sich der Sachschaden in Grenzen, die Betriebsunterbrechung aber verursachte bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) Mehrkosten von knapp 20 Millionen Franken. Nur aufgrund des Sachschadens an den Gleisen wurde der gesamte finanzielle Schaden über die Property- Versicherung der SBB bezahlt. Den Risikomanagern der SBB wurde bewusst, dass der Felssturz ohne Sachschaden keine Versicherungsleistung ausgelöst hätte, wohl aber trotzdem signifikante Mehrkosten angefallen wären. Risiken ohne Sachschaden sind vielfältiger Natur, vor allem die IT bzw. zunehmende Digitalisierung sind Gefahrenquellen für sogenannte NDBI-Schäden (Non- Damage-Business-Interruption). Als wichtigster Mobilitätsdienstleister der Schweiz betreibt die SBB ein Schienennetz, das zu den weltweit am meisten befahrenen und engmaschigsten zählt. Weiteres Wachstum kann die SBB lediglich durch die Verdichtung im Betriebsablauf realisieren, was nur durch die konsequente Umstellung auf digitalisierte Zugsteuerungssysteme möglich ist. Ein Ausfall dieser kann einzelne verkehrsintensive Abschnitte oder gar die Schweiz flächendeckend über einen längeren Zeitraum zum Stillstand bringen.

Neben den IT-Gefahren hat die SBB deshalb nach einer Versicherungslösung gesucht, die unabhängig von der Ursache sämtliche Schäden einer Betriebsunterbrechung deckt. Innerhalb von Corporate Insurance Partner hat ein Deal-Team zusammen mit der SBB mögliche Schadenszenarien sowie deren Eintrittswahrscheinlichkeiten und finanzielle Auswirken identifiziert und bewertet. Nach der internationalen Ausschreibung erhielten neben Munich Re zwei weitere Risikoträger aus der Assekuranz den Zuschlag. Wir nutzen unsere Erfahrung aus diesem Projekt, um vergleichbare Lösungen auch für andere Bahngesellschaften und Unternehmenskunden zu entwickeln.