Gütertransport

Die Gewalt auf See eskaliert

Im Kampf gegen die Piraterie auf See setzen Staatengemeinschaften und Reeder verstärkt auf Waffeneinsatz. Die Anzahl erfolgreicher Angriffe sank 2011 deutlich. Trotzdem muss die Risikosituation vor den Küsten Somalias weiterhin kritisch beobachtet werden. Munich Re hat dazu eine neue Publikation veröffentlicht.

01.10.2012

Nach langem Zögern haben sich Staatengemeinschaften und Reeder im Kampf gegen die Piraterie auf See für den Einsatz von Militärschiffen und für bewaffnetes Sicherheitspersonal entschieden. 2011 zeigten die Maßnahmen das erste Mal Wirkung. So stieg zwar die Anzahl der Angriffe, jedoch wurden weniger Schiffe erfolgreich gekapert als im Vorjahr. Damit sank auch die Anzahl der Geiselnahmen. Dafür steigt die Gewaltbereitschaft. Unsere Experten Dieter Berg und Tillmann Kratz beschäftigt das Thema schon seit Jahren.
Die Piraten vor der Küste Somalias haben sich auf die neue Situation eingestellt. Mit schweren Waffen und größeren Schiffen erhöhen sie ihre Schlagkraft. Mit roher Gewalt gegen ihre Geiseln und langen Entführungszeiten versuchen sie, ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Auch wenn der Einsatz von Waffengewalt zum Schutz von Besatzung und Schiff derzeit notwendig ist, appelliert Munich Re an die Staatengemeinschaft, ein effizientes System zur Strafverfolgung und zur Verurteilung der Kriminellen zu etablieren. Dieses Engagement muss Hand in Hand mit der Förderung sozialer Reformen vor Ort erfolgen.

Neue Publikation „Piraterie – die Gewalt auf See eskaliert“

Unsere Marine-Experten haben im September 2012 erneut eine Publikation zu diesem Thema veröffentlicht, in der die aktuelle Risikosituation sowie rechtliche und versicherungstechnische Aspekte ausführlich aus allen Blickwinkeln betrachtet werden. Den Download zur Broschüre sowie weitere interessante Links finden Sie auf dieser Seite ganz unten.