
Unterwegs sein als Prävention
Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, im Büro den Aufzug meiden und die Treppen nehmen, im Stehen arbeiten: Es gibt diverse Möglichkeiten, Bewegung in den Alltag zu bekommen. Internationale Studien bestätigen, dass regelmäßige Bewegung das Erkrankungsrisiko deutlich senkt. Auch der gerade erschienene DKV-Report bestätigt: Langes Sitzen und Bewegungsmangel sind Gift für die Gesundheit.
Um herauszufinden, wie lange die Menschen pro Tag sitzend verbringen, haben sich die Wissenschaftler im Zentrum für Gesundheit der Sporthochschule Köln etwas Besonderes einfallen lassen: Sie fragten mehr als 3.000 Studienteilnehmer nicht pauschal danach, wie lange sie täglich sitzend verbringen, sondern splitteten die Tätigkeiten auf, denen man in der Regel im Sitzen nachgeht. Das Autofahren gehört dazu, das Arbeiten am Arbeitsplatz, das Fernsehen oder die Zeit vor dem Computer. An Arbeitstagen also sitzen die Menschen durchschnittlich 7,5 Stunden, Jüngere sogar mehr als neun Stunden, fanden die Wissenschaftler heraus.
Der Durchschnittsdeutsche sitzt 7,5 Stunden am Tag
Nur jeder Zehnte raucht, die Senioren ernähren sich im Altersvergleich am besten und sind am Entspanntesten von allen. Ganz im Gegensatz dazu stehen die Menschen im mittleren Alter (30 bis 45 Jahre), die korpulent sind, männlich und zu den gut Verdienenden gehören: Sie sind pauschal gesehen die personifizierte Risikogruppe, die durch ihr Verhalten nicht zuletzt auch den Kindern Anschauungsunterricht darin geben, wie sie sich nicht verhalten sollten. So hat eine parallel gemachte Befragung von 300 Eltern ergeben, dass bereits die Sechs- bis Zwölfjährigen allein außerhalb der Schule insgesamt vier Stunden sitzen, bei den Hausaufgaben, beim Fernsehen, im Auto.
„Kinder, die regelmäßig Sport treiben, bekommen bessere Noten“
Der Grund für das erhöhte Risiko liegt der Studie nach darin, dass Herzkreislauferkrankungen wahrscheinlicher werden und auch – sowohl bei Bewegungsarmut als auch bei einem erhöhten Body Mass Index (BMI) – die Gefahr der Zuckerkrankheit Diabetes 2 zunimmt. Der Fett- und Blutzuckerkreislauf gerät aus dem Takt: Das bestätigt auch der Vorstandsvorsitzende der DKV Clemens Muth als Resümee des DKV-Reports.