
Insurance Market Outlook
Bis 2020 verhaltenes Prämienwachstum erwartet

Bis zum Jahr 2020 werden die globalen Erstversicherungsprämien voraussichtlich um 370 Milliarden Euro auf insgesamt knapp 4,7 Billionen Euro ansteigen.
Dies entspricht einem Wachstum von durchschnittlich 4.2% pro Jahr (real, also inflationsbereinigt: 2,7%). Damit dürfte sich der seit 2016 anhaltende Trend fortsetzen, dass global die Versicherungswirtschaft langsamer wächst als die Wirtschaft insgesamt (erwartetes BIP-Wachstum bis 2020: nominal 4,4% p.a., real 2,9% p.a.).
Verdreifachung des Prämienvolumens in China bis 2030

Bis 2030 erwarten wir ein globales Prämienvolumen in der Erstversicherung von fast 7,5 Billionen Euro.
Der Zuwachs in den nächsten 12 Jahren dürfte damit über 3 Billionen Euro betragen. Allein ein Drittel davon wird voraussichtlich aus China kommen, mehr als 600 Milliarden Euro aus den USA.
Schwellenländer Asiens wachsen am stärksten

Die eingetrübten Konjunkturaussichten dämpfen auch den Ausblick für die Property-Casualty-Erstversicherung in 2019/2020.
Im größten Markt USA erwarten wir – nachdem die Prämien 2018 auch infolge hoher Schäden durch Naturkatastrophen stark gewachsen waren – weiterhin solide Prämienzuwächse wie im Durchschnitt der letzten Jahre.
Die Schwellenländer Asiens dürften trotz Konjunkturabschwächung in China weiter Spitzenreiter beim Wachstum bleiben.
In Westeuropa erwarten wir weiterhin verhaltenes Wachstum, während die Zuwächse in Lateinamerika von der wirtschaftlichen Erholung Brasiliens getrieben werden.
Top3 Märkte in Emerging Asia sorgen in der Region auch langfristig für außerordentliches Wachstum

L&H: globales Wachstum in 2018 durch Sondereffekte gedämpft, Normalisierung in 2019 erwartet

Sondereffekte: 2018 wurde das globale Prämienwachstum in der Lebens- und Krankenversicherung vor allem von einem regulatorischen Einmaleffekt in China negativ beeinflusst. Dort wurden hochverzinsliche kurzfristige Vermögensverwaltungsprodukte verboten. Ein starker Rückgang von Rentenprodukten in Brasilien führte in der Region Latein-amerika insgesamt zu einem negativen Wachstum.
Für 2019 erwarten wir eine Erholung in beiden Ländern. Allgemein dämpft das Niedrigzinsumfeld in den Industrieländern dort weiterhin den Ausblick für die Lebensversicherung. In vielen Schwellenländern sehen wir nach wie vor Aufholpotenzial.
Lebensversicherung: Neue Produkte könnten Wachstum in Industrieländern anregen

In den Top Wachstumsmärkten Indonesien, Russland und China hält das hohe Wachstum in der Lebens- und Krankenversicherung der letzten Jahre vermutlich weiter an.
In den Industrieländern müsste aufgrund des demografischen Wandels die private Altersversorgung an Bedeutung gewinnen. Nur wenn die Versicherungswirtschaft darauf mit einem neuen Produktangebot reagiert, könnte langfristig das Prämienwachstum etwas höher ausfallen als im hier dargestellten Basisszenario.
Bedeutung der Schwellenländer steigt weiter

Nordamerikaner geben mit Abstand am meisten für Schaden-Unfall-Versicherung aus

Die Versicherungsdichte ist in allen Regionen in der Lebens- und Krankenversicherung höher als in der Schaden-Unfall-Versicherung.
Deutliche Unterschiede sind zwischen Industrieländern und Schwellenländern erkennbar – heute und auch noch 2030. Haupttreiber sind die anhaltend großen Unterschiede beim Pro-Kopf-Einkommen.
In der Lebens- und Krankenversicherung ist die Versicherungsdichte zudem stark vom Sparverhalten und der Ausgestaltung der Renten- und Gesundheitssysteme beeinflusst. Je besser die staatliche Altersversorgung, desto niedriger fallen in der Regel die Ausgaben für private Versicherungen aus.
USA bleibt 2030 vorn, China holt auf

Obwohl die Wachstumsraten in den USA bis 2030 eher moderat ausfallen dürften, bleiben sie aufgrund ihres hohen Prämienvolumens voraussichtlich der größte Versicherungsmarkt weltweit.
China – schon heute auf Platz 2 – wird allerdings in den nächsten Jahren erkennbar an Volumen gewinnen und damit den Abstand zum Spitzenreiter deutlich verringern.
Andere Schwellenländer werden bis 2030 wohl noch nicht zu den Top 5 zählen. Japan, UK und Frankreich werden wahrscheinlich ihre Plätze 3 bis 5 verteidigen können.

