
Katastrophenvorsorge wirkt
In den Schwellen- und Entwicklungsländern ist der allergrößte Teil der Schäden aus Naturkatastrophen nicht versichert. Die Lücke zwischen versicherten und unversicherten Schäden ist viel größer als in Industrieländern. Im Durchschnitt der Jahre 1980 bis 2016 entstanden zehn Prozent der nicht versicherten, aber nur ein Prozent der versicherten Schäden weltweit in Schwellen- und Entwicklungsländern. Der fehlende Versicherungsschutz führt dazu, dass der Wiederaufbau gerade in den ärmeren Ländern erst verzögert einsetzt, bisweilen sogar fast unmöglich ist. Insbesondere viele Entwicklungsländer verfügen nur über unzureichende finanzielle Ressourcen und sind im Katastrophenfall auf Hilfe von außen angewiesen.
Munich Re an Risikopools beteiligt
Fonden – Beispiel für eine die Resilienz stärkende Versicherungslösung
Ein anderes Beispiel für eine resilienzstärkende Versicherungslösung ist der mexikanische FONDEN (Fondo de Desastres Naturales). Die mexikanische Regierung hat den Fonds 1999 eingerichtet, nachdem sie die Katastrophenvorsorge als nationale Priorität eingestuft hatte. Er soll gewährleisten, dass die öffentliche Infrastruktur nach einer Naturkatastrophe rasch wiederhergestellt werden kann. Alle Bundesstaaten zahlen in den Fonds ein, im Schadenfall kann die Regierung der betroffenen Region mit einer schnellen Auszahlung rechnen. Der Fonds ist über eine Rückversicherungspolice gedeckt. Eine seiner Besonderheiten ist das detaillierte Regulierungs- oder Schadenprotokoll, das Bestandteil des Rückversicherungsvertrags ist. Das Protokoll definiert den Regulierungsprozess und gibt Fristen und Leitlinien vor. Sobald unabhängige Stellen eine Katastrophe bestätigt haben, erstellt der betroffene Bundesstaat eine erste Schadenschätzung. Danach beginnt die Regulierung gemäß Schadenprotokoll. FONDEN ist somit ein Programm, das neben dem Risikotransfer versucht, transparent bei der Schadenabwicklung zu sein.
Öffentlich-private Partnerschaften bei der Finanzierung von Katastrophenrisiken


