
Global Earthquake Model stellt weltweite Risikolandkarte vor
Ein Meilenstein für die Vorsorge gegen Folgen von Erdbeben
Das Global Earthquake Model (GEM) hat die erste weltweite digitale Erdbeben-Risikolandkarte veröffentlicht, die eine Bewertung des Erdbebenrisikos in jedem erdbebengefährdeten Land möglich macht. Das GEM ist 2007 auf Initiative von Forschern und der OECD mit Munich Re als einzigem Unternehmen und Gründungssponsor entstanden. Noch heute ist Munich Re dem GEM als wichtiger Förderer verbunden. Alexander Allmann, Erdbebenexperte und Head of Geo Risks von Munich Re, erläutert die Hintergründe.
Worum geht es beim Global Earthquake Model?
Und wer profitiert nun davon, dass eine weltweite Risiko-Bewertung für Erdbeben möglich ist?
Was nutzt es den Menschen in diesen Ländern, und welche Rolle hat Versicherung dabei?
92% aller bei Erdbeben getöteten Menschen seit 1980 fielen Erdbeben in Entwicklungsländern und ärmeren Schwellenländern zum Opfer (Low income und Lower middle income group). Rund 61% der weltweiten Erdbeben trafen diese Länder. In Industrieländern verursachten Erdbeben den größten Teil der Gesamtschäden, der Anteil der getöteten Menschen an der weltweiten Opferzahl war wegen der besseren Schutzvorkehrungen mit 3,6% dagegen gering. Bei den finanziellen Schäden bleiben in ärmeren Ländern die Menschen zudem auf einem Großteil der Belastungen sitzen: Der versicherte Anteil an den Schäden in Entwicklungsländern seit 1980 lag bei unter 3%.
Durch das GEM werden Präventionsmaßnahmen viel besser planbar, so dass Menschenleben besser geschützt werden können. Das Wissen, mit welchen Schäden zu rechnen ist und welche Effekte Mitigationsmaßnahmen haben könnten, ist ein wichtiger erster Schritt zum Handeln. Auch Versicherungsdeckungen sind leichter möglich, so dass Betroffene nach einer Katastrophe – abgesehen von dem vielfach schrecklichen menschlichen Leid – zumindest finanziell schneller wieder auf die Beine kommen können.