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Munich Re schafft mehr Transparenz bei komplexen Kumulrisiken

11.09.2011

Rückversicherung

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    Soziale, wirtschaftliche, technologische und demografische Entwicklungen verändern die Risikolandschaft für Versicherer. Es entstehen immer neue Verkettungen von Risiken. Munich Re entwickelt ihr Risikomanagement weiter.

    Torsten Jeworrek, Vorstandsmitglied und verantwortlich für die Rückversicherungsaktivitäten von Munich Re: „Gutes Risikomanagement erfordert heute ein viel tieferes Verständnis von Zusammenhängen als früher.“ Bei schweren Naturereignissen gab es schon immer eine lokale Kumulierung versicherter Schäden. Aber diese Schäden betrafen vor allem die Sachversicherung und wirkten sich auf andere Regionen nicht aus. Jeworrek: „In der Vergangenheit bedeutete Kumulkontrolle in erster Linie, die Höhe möglicher Sachschäden zu begrenzen.“ Heute entstehen Kumulrisiken zunehmend durch die weltweite Abhängigkeit von Risiken untereinander, zum Beispiel durch die globale Vernetzung der Wirtschaft oder durch global gleichlaufende Entwicklungen wie die Veränderung der Lebenserwartung.

    Ein einschneidendes Ereignis für die Neubewertung von Risiken war der 11. September 2001: Die fürchterlichen Terroranschläge heute vor 10 Jahren veränderten die Welt, viele Menschen verloren ihr Leben. Darüber hinaus führten die Anschläge der Versicherungswelt eine neue Komplexität vor Augen. Nicht nur die Dimension der Schäden überraschte. Die Folgen der Anschläge verursachten zudem versicherte Schäden, die fast alle Sparten betrafen. Auch die Verteilung der Schadenlast war bemerkenswert. So entfielen von rund 32 Milliarden US-$ Schadenzahlungen etwa 33 % auf Betriebsunterbrechungsschäden (zum Beispiel von Duty-Free-Läden an Flughäfen als Folge des Flugverbots). Auch löste der Anschlag Turbulenzen an den Aktienmärkten aus, die die Kapitalkraft der Versicherer zusätzlich in Anspruch nahmen. Jeworrek: „Zeitgemäßes Risikomanagement muss solche Zusammenhänge vorab identifizieren und bewerten. Dies ist nicht nur wichtig für die Steuerung der Risikoübernahme eines Versicherers, im Extremfall ist es eine Frage des Überlebens. Und es öffnet auch den Blick für neue Risikotransferlösungen.“ So haben sich für Terrorismusrisiken inzwischen in vielen Ländern Versicherungslösungen auf Basis öffentlich-privater Partnerschaften herausgebildet. Private Versicherungsunternehmen bieten klar definierte und begrenzte Deckung für kommerzielle Risiken; staatliche Garantien geben Schutz für extreme Schäden.

    Großes Kumulpotenzial entsteht auch bei der Versicherung sogenannter Rückwirkungsschäden: Das ist eine Deckung für Verluste eines Unternehmens aus Betriebsunterbrechungen, wenn ein Zulieferer aufgrund eines Schadens seinen Lieferverpflichtungen nicht nachkommen kann. Lieferketten sind heute aus zahlreichen Gründen anfälliger als früher: die Unternehmen sind stärker spezialisiert, Bauteile werden just in time oder just in sequence geliefert, die internationale Arbeitsteilung hat zugenommen. Für Versicherer sind diese Deckungen zu einem nur noch schwer kalkulierbaren Risiko geworden.

    Mit dem Erdbeben in Japan im März wurde das Schadenpotenzial aus unterbrochenen Lieferketten den Marktteilnehmern deutlich bewusst. Bisher wurden von einzelnen Unternehmen nur vorsorglich einige Schäden gemeldet. Die endgültige Schadenlast ist also noch offen. Munich Re hatte mögliche Rückwirkungsschäden in ihrer Schadenschätzung seinerzeit explizit berücksichtigt. Angesichts der Intransparenz der Exponierungen aus diesen Deckungen betont Jeworrek: „Wir sehen die Notwendigkeit, die bestehenden Deckungskonzepte zu verändern. Gemeinsam mit unseren Kunden werden wir neue Lösungen entwickeln.“

    Für ein adäquates Risikomanagement müssen vor allem die Wechselwirkungen zwischen Risiken früh erkannt werden. Dafür setzt Munich Re nicht nur auf das eigene Risiko-Knowhow, sondern auch auf die Zusammenarbeit mit externen Partnern, wie Forschungsinstituten und Universitäten. Auf Basis des so generierten Wissens hat Munich Re eine neue Software entwickelt, die eine qualitative und quantitative Analyse komplexer Kumulierungen unterstützt. Der Complex Accumulation Risk Explorer (CARE) verbindet Expertenwissen aus vielen Disziplinen. Einzelne Ereignisse und deren direkte sowie indirekte Folgen werden systematisch erfasst. Abhängigkeiten zwischen Risiken werden sichtbar und können unter versicherungstechnischen Gesichtspunkten analysiert werden.

    Jeworrek: „CARE wird unser Risikomanagement unterstützen. Die Entscheidung, welche Risiken unter welchen Bedingungen versichert werden können, bekommt eine neue Basis. Damit können wir schnell risikobegrenzende Maßnahmen ergreifen und frühzeitig an Lösungen für die Zukunft arbeiten.“ Munich Re prüft, in welcher Form CARE nach der Pilotphase auch Kunden angeboten werden kann.

    Munich Re steht für ausgeprägte Lösungs-Expertise, konsequentes Risikomanagement, finanzielle Stabilität und große Kundennähe. Damit schafft Munich Re Wert für Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die Gruppe, die ein integriertes Geschäftsmodell aus Erst- und Rückversicherung verfolgt, einen Gewinn in Höhe von 2,4 Mrd. €. Ihre Beitragseinnahmen beliefen sich auf ca. 46 Mrd. €. Sie ist in allen Versicherungssparten aktiv und mit rund 47.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Mit Beitragseinnahmen von rund 24 Mrd. € allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden Rückversicherer. Besonders wenn Lösungen für komplexe Risiken gefragt sind, ist Munich Re ein gesuchter Risikoträger. Die Erstversicherungsaktivitäten bündelt Munich Re vor allem in der ERGO Versicherungsgruppe. Mit über 20 Mrd. € Beitragseinnahmen ist ERGO eine der großen Versicherungsgruppen in Europa und in Deutschland. Sowohl in der Krankenversicherung als auch in der Rechtsschutzversicherung ist sie europäischer Marktführer. Über 40 Millionen Kunden in über 30 Ländern vertrauen der Leistung und der Sicherheit der ERGO. Im internationalen Gesundheitsgeschäft bündelt Munich Re ihre Leistungen in der Erst- und Rückversicherung sowie den damit verbundenen Services unter dem Dach der Marke Munich Health. Die weltweiten Kapitalanlagen von Munich Re in Höhe von 193 Mrd. € werden von der MEAG betreut, die ihre Kompetenz auch privaten und institutionellen Anlegern außerhalb der Gruppe anbietet.
    Disclaimer
    Diese Medieninformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte unserer Gesellschaft wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.