Neues Versicherungsprodukt bietet philippinischen Genossenschaften und deren einkommensschwachen Mitgliedern Absicherung gegen extreme Wetterereignisse
11.10.2010
Rückversicherung
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Die CLIMBS Life and General Insurance Cooperative, eine genossenschaftlich organisierte Versicherungsgesellschaft auf den Philippinen, bringt zusammen mit Munich Re und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH (GTZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Mikroversicherung auf den Markt, die das Kreditportfolio von Genossenschaften auf den Philippinen gegen die Folgen extremer Wetterereignisse absichert. Nach Naturkatastrophen sollen die Versicherungsleistungen aus der Deckung einkommensschwachen Haushalten zu Gute kommen.
Extreme Wetterereignisse, etwa schwere Taifune, stellen für Mikrofinanzinstitute wie Genossenschaften ein finanzielles Risiko dar. Sie können Liquiditätsengpässe oder sogar die Insolvenz der Genossenschaft zur Folge haben, da die Mitglieder häufig nicht mehr in der Lage sind, ihre Kredite zu bedienen. Dieses Naturkatastrophenrisiko in ihrem Kreditbestand gleichen die Genossenschaften bislang dadurch aus, dass sie für ihre Kredite einen höheren Zinssatz verlangen.
Die Philippinen liegen im so genannten Taifungürtel und sind damit in besonderem Maße durch extreme Wetterereignisse wie starke Regenfälle und Stürme gefährdet. Zuletzt hatten im September und Oktober 2009 die Taifune Parma und Ketsana landesweit Verwüstungen angerichtet und die Existenzgrundlage vieler Menschen vernichtet. Angesichts der steigenden Zahl wetterbedingter Naturkatastrophen haben sich Munich Re und die GTZ in einer strategischen Allianz (Public Private Partnership) zusammengeschlossen, um geeignete Mikroversicherungslösungen zur Absicherung gegen extreme Wetterereignisse zu entwickeln. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die neue Deckung namens CLIMBS Weather Protect. Ihr Geltungsbereich ist auf die Philippinen beschränkt und ihre Deckung speziell auf die Bedürfnisse einkommensschwacher Genossenschaftsmitglieder abgestimmt, die am stärksten unter den Folgen von Naturkatastrophen leiden.
Mit dem Projekt sichert CLIMBS als Erstversicherer die Kreditportfolios der lokalen Genossenschaften ab und zahlt im Schadensfall die Versicherungsleistungen aus. Die Deckung gewährleistet eine rasche Auszahlung der Versicherungsleistungen durch CLIMBS. Die Genossenschaften erhalten einen vorab festgelegten Prozentsatz ihres Kreditvolumens als Versicherungsleistung, wenn ein Auslösewert, etwa eine bestimmte Regenmenge oder Windgeschwindigkeit, erreicht wird. Damit ist die Liquidität des Kreditportfolios gewährleistet. Der Auslösewert der Deckung ist von Ort zu Ort unterschiedlich und hängt von der Taifungefährdung der betreffenden Region ab.
Die Genossenschaften müssen eine verbindliche Erklärung abgeben und sich zur Einhaltung von Grundsätzen verpflichten, wonach die Versicherungsleistungen den Mitgliedern zu Gute kommen, die am stärksten von der Naturkatastrophe betroffen sind. Die Genossenschaften verwenden das Geld zum Beispiel, um Mitglieder beim Wiederaufbau ihrer Häuser oder bei der Wiederbeschaffung von Vieh oder anderen Produktionsmitteln zu unterstützen.
Als demokratisch organisierte Verbände leisten Genossenschaften auf den Philippinen Hilfe zur Selbsthilfe und fördern die wirtschaftliche Entwicklung, indem sie u. a. Kredite und Versicherungen anbieten. CLIMBS vereint landesweit über 1.600 Genossenschaften unter einem Dach und verfügt damit über ein weit verzweigtes Netzwerk, das es ermöglicht, die Menschen vor Ort zu erreichen. „Im Gegensatz zu anderen Versicherern verfolgen wir keine kommerziellen Interessen. Wir sind für die einkommensschwache Bevölkerung da und können dank der Genossenschaften echte Arbeit an der Basis leisten“, erklärt Fermin Gonzales, Leiter von CLIMBS. Damit sei CLIMBS ein unverzichtbarer Partner für die Umsetzung erfolgreicher und nachhaltiger Risikoschutzlösungen auf den Philippinen.
„Dieses innovative Produkt hilft den Genossenschaften, das Risiko zu streuen, ihre Liquidität zu sichern und ihre Fähigkeit zur Vergabe von Mikrokrediten selbst in schwierigen Zeiten zu stärken. Gleichzeitig bleiben die Kredite für die Mitglieder erschwinglich“, so Thomas Mahl, Business Development Manager bei Munich Re. „Dank unserer umfangreichen Expertise in der Versicherung von Naturkatastrophen waren wir in der Lage, sogar für diese hoch exponierte Region eine Deckung zu einem wettbewerbsfähigen Preis anzubieten.“ Munich Re ist der alleinige Rückversicherer für das Produkt. Das unabhängige Beratungsunternehmen DHI überwacht auf der Basis von Satellitendaten alle Wetterereignisse auf den Philippinen in Echtzeit und stellt die Daten per Internet den Genossenschaften zur Verfügung.
Die GTZ setzt die Partnerschaft auf den Philippinen im Rahmen ihres Micro Insurance Innovations Program on Social Security (MIPSS) um. Das Programm existiert auf den Philippinen bereits seit einiger Zeit und basiert auf langjähriger Erfahrung der GTZ im Bereich Mikroversicherung. Mit gezielten Kampagnen und Schulungsangeboten stärkt die GTZ die Abwicklungsmechanismen in den Primärgenossenschaften und das Finanz- und Versicherungsverständnis der einkommensschwachen Bevölkerungsschichten.
„Die Entscheidung der Genossenschaften, ihren Mitgliedern eine erschwingliche Möglichkeit der Absicherung gegen Naturkatastrophen zu bieten, ist ein Schritt in die richtige Richtung und wegweisend für andere Versicherungsanbieter auf den Philippinen. MIPSS wird die Genossenschaften in allen Aspekten des Verbraucherschutzes beraten", so Dr. Antonis Malagardis, Leiter des Programms bei der GTZ.
Bedingt durch den Klimawandel werden extreme Wetterereignisse künftig voraussichtlich zunehmen. Deshalb ist davon auszugehen, dass Mikroversicherungslösungen für die Menschen in den betroffenen Regionen und für die Versicherungswirtschaft weiter an Bedeutung gewinnen.
Coop Life Insurance & Mutual Benefit Services (CLIMBS)
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)
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