
Hurrikane, Taifune und Zyklone
Tropische Wirbelstürme — Die Naturgefahr mit den höchsten versicherten Schäden
Die teuerste Naturkatastrophe des Jahres - 114 Menschen starben
Tropische Wirbelstürme haben enormes Zerstörungspotenzial. Hurrikan Katrina, der 2005 New Orleans traf, war bis heute eine der teuersten Naturkatastrophen aller Zeiten.
Tropische Wirbelstürme entwickeln sich meist aus großräumigen Ansammlungen von Gewitterzellen, wie sie über tropischen Meeren häufig vorkommen. Sie erhalten ihre Energie aus der Verdunstung von Oberflächenwasser, das wärmer als 26-27°C ist. Wenn sie Orkanstärke erreichen (>118 km/h), nennt man sie im Atlantik und Nordostpazifik Hurrikan, im Indischen Ozean und im Südpazifik Zyklon und im Nordwestpazifik Taifun.
Tropische Wirbelstürme können über mehrere Wochen aktiv sein und sich über große Gebiete erstrecken – und das mit Windgeschwindigkeiten über 250 km/h, in Einzelfällen sogar über 300 km/h. Besonders Küstengebiete und Inseln im Bereich von 10° bis 40° nördlicher und südlicher geografischer Breite sind betroffen. Landeinwärts werden die tropischen Wirbelstürme rasch schwächer, doch können dort die über dem warmen Meer aufgenommenen gewaltigen Wassermassen extreme Überschwemmungen und Hangrutsche auslösen.
In den südöstlichen Küstenregionen der USA oder in Japan mit der dort hohen Wertedichte verursachen Hurrikane und Taifune oft Milliardenschäden. In Entwicklungs- und Schwellenländern lösen extreme tropische Wirbelstürme dagegen meist humanitäre Katastrophen mit sehr vielen Todesopfern aus. Der versicherte Anteil an den Schäden ist dort oft nur verschwindend klein.
Tropische Wirbelstürme sind die größten Schadentreiber in Nordamerika ...

In Nordamerika sind Wirbelstürme einer der größten Schadenverursacher für die Versicherungsbranche. Neben der Windgeschwindigkeit haben auch Sturmfluten und Überschwemmungen im Inland, die mit Hurrikanen einhergehen, einen großen Einfluss auf das Ausmaß der Schäden.
Der Gefahr von Hurrikanen sind nicht nur die südöstlichen US-Bundesstaaten ausgesetzt, sondern auch die Nordostküste Nordamerikas, einschließlich Kanada. Beispiele dafür sind der Hurrikan Sandy, der 2012 schwere Schäden im Großraum New York anrichtete, oder Hurrikan Juan im Jahr 2003, der die kanadische Provinz Nova Scotia schwer traf.
... aber auch Japan wurde in den letzten Jahren von schweren Stürmen getroffen
Taifune mit den höchsten versicherten Schäden in Japan 2000 – 2019 (Originalwerte) | |||
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Name | Jahr | Gesamtschäden (Mrd. US$) | Versicherte Schäden (Mrd. US$) |
Taifun Jebi | 2018 | 18,2 | 13,0 |
Taifun Hagibis | 2019 | 17,0 | 10,0 |
Taifun Faxai | 2019 | 9,1 | 7,0 |
Taifun Songda | 2004 | 9,0 | 4,5 |
Taifun Trami | 2018 | 4,6 | 3,5 |
Quelle: Munich Re NatCatSERVICE | |||
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Schwere Stürme dürften zunehmen

- Aktuelle wissenschaftliche Studien gehen überwiegend davon aus, dass in den meisten Ozeangebieten die Zahl der tropischen Wirbelstürme bis Mitte bzw. Ende des 21. Jahrhunderts praktisch unverändert bleiben wird.
- Allerdings wird erwartet, dass schwere Stürme (Kategorie 4 bis 5 auf der Saffir-Simpson-Skala) in den meisten Regionen häufiger auftreten.
- Die Niederschläge im Kernbereich um das Sturmzentrum dürften wegen der höheren Verdunstung über den sich erwärmenden Meeresoberflächen zunehmen. Einer Studie zufolge hat der Klimawandel extreme Niederschläge wie bei Hurrikan Harvey 2017 in der Region Houston bereits deutlich wahrscheinlicher gemacht.
- Wir erwarten, dass außergewöhnliche Hurrikanjahre wie 2004, 2005 (Katrina) und 2017 (Harvey, Irma, Maria) in der Zukunft häufiger auftreten.
Lösungen für Risikobewertung und -management
Vorbeugung und besseres Risikomanagement - höhere Baustandards oder andere Landnutzung – können Hurrikanschäden begrenzen und Menschen schützen. Versicherungen sind dabei zentrale Bausteine, um Menschen, Unternehmen und die öffentliche Hand nach Katastrophen finanziell zu unterstützen. In hoch entwickelten Märkten wie den USA hat die Mehrheit von Hausbesitzern, Kleinbetrieben und Industrien eine Absicherung gegen Sturmschäden.
Anders beim Überschwemmungsrisiko: Nur ein relativ geringer Anteil von Sachwerten ist gegen Überschwemmungsschäden gedeckt, die Versicherungslücke ist erheblich. In Entwicklungs- und Schwellenländern liegt diese Versicherungslücke oft nahe 100%. Munich Re engagiert sich in Organisationen wie dem „Insurance Development Forum“, um im Rahmen von Public-Private-Partnerships sinnvolle Lösungen zu entwickeln. Ziel ist es, die Schadenvorsorge und das Bewältigen von Katastrophenschäden in einkommensschwachen Ländern zu verbessern.
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