Munich Re logo
Not if, but how

Entdecken Sie die Munich Re Gruppe

Lernen Sie unsere Konzernunternehmen, Niederlassungen und Tochtergesellschaften weltweit kennen.

Der Absturz eines Flugzeugs erschüttert. Wie gehen Versicherer mit dem Risiko um?
Der Absturz eines Flugzeugs erschüttert. Wie gehen Versicherer mit dem Risiko um?
© Chad Palmer/shutterstock.com
    alt txt

    properties.trackTitle

    properties.trackSubtitle

    Wird Fliegen unsicherer?

    Statistisch gesehen ist Fliegen immer noch sehr sicher. Es stimmt nach wie vor, dass das Gefährlichste am Fliegen die Fahrt mit dem Auto zum Flughafen ist, wenn man die Zahl der beförderten Menschen insgesamt in Relation setzt, mit denen, die verunglücken. Aber die Folgen von Flugzeugabstürzen sind natürlich immer sehr dramatisch, da bei einem Absturz oft sehr viele Menschen ums Leben kommen können.

    Wie ist so ein Flugzeug normalerweise versichert?

    In der Luftfahrtversicherung unterscheiden wir

    • die Kaskoversicherung – also für das Flugzeug selbst
    • Passagierhaftpflicht – für den Fall, dass Passagiere zu Schaden kommen
    • Dritthaftpflicht; sie deckt Schäden, die beim Betrieb eines Flugzeugs angerichtet werden, zum Beispiel bei einem Absturz am Boden

    Darüber hinaus gibt es einen so genannten Kriegskaskomarkt, wo spezielle Kaskodeckungen für Schäden aus kriegerischen oder terroristischen Handlungen am Flugzeug gekauft werden können. Unter diese Deckung fallen auch Bürgerkrieg, Sabotage, Streik, Aufruhr, innere Unruhen, Entführung etc. Schäden durch Nuklearwaffen sind immer ausgeschlossen. In Haftpflichtpolicen sind Krieg, Terrorismus und ähnliche Situationen generell ausgeschlossen, werden aber gegen einen entsprechenden Aufschlag für die Passagierhaftpflicht bis zum vollen Policenlimit regelmäßig wieder eingeschlossen, für Dritthaftpflicht nur sub-limitiert. Die Versicherungspolicen der Airlines decken in der Regel die gesamte Flotte und werden für ein Jahr abgeschlossen. Die Versicherungssumme für ein Flugzeug variiert sehr je nach Typ, Alter, technischer Ausstattung etc.. Außerdem wird auf Basis eines "agreed value" versichert, d.h. die Airline entscheidet über die Höhe der Versicherungssummen. Sie können bei 250 Mio. US$ und höher liegen. Versicherte Haftungssummen für Personenschäden variieren auch sehr stark und können bis zu 2,5 Mrd. US$ erreichen.

    Wie werden Luftfahrtrisiken bewertet?

    Bei der Bewertung von Fluglinien sind sehr viele Faktoren wichtig. Es wird zum Beispiel abgefragt, wie groß die Flotte ist, wie alt die Maschinen sind und wie viel sie noch wert sind. Darüber hinaus interessiert: Wie oft und von wem werden sie gewartet? Welche Schäden gab es in der Vergangenheit? Welche Routen werden geflogen und vor allem, wo starten und landen die Flugzeuge? Denn Start und Landung sind die riskantesten Phasen eines Fluges. Aber auch weiche Faktoren sehr wichtig. Wichtig ist zum Beispiel, welche Pilotenausbildung eine Airline gut findet. Ob die Piloten so oft wie vorgeschrieben in den Simulator geschickt werden oder öfter. Ob die Airline versucht, eine offene Kultur zu schaffen, in der es möglich ist, dass der erste Mann im Cockpit auf den zweiten hört, wenn er gerade auf einen Berg zufliegt. Es gibt tatsächlich unterschiedliche Kulturen im Umgang mit Risiken. Das fließt alles in die Kalkulation der Prämie ein.

    Welche Rolle spielt das Alter eines Flugzeugs?

    Bei der Risikobeurteilung steht nicht das Alter im Vordergrund, sondern Wartung, Inspektionen und insgesamt die Sicherheitsstandards, die bei einer Airline gelten, um die technische Sicherheit eines Flugzeugs zu gewährleisten.

    Flugzeugunglücke sind sehr teuer. Wie werden so große Risiken innerhalb der Versicherungswirtschaft verteilt?

    Man kann grob drei Konstellationen unterteilen:

    1. Ein Erstversicherer übernimmt 100% der Police und verteilt dann den Teil des Risikos, den er nicht selbst halten will, auf andere Versicherer, die alle technisch gesehen als Rückversicherer agieren.
    2. An der Erstversicherungspolice sind mehrere Erstversicherer beteiligt, wobei einer die Führung übernimmt. Er kümmert sich im Schadenfall auch um die Schadenabwicklung.
    3. In einigen Ländern schreibt das Gesetz vor, dass eine Versicherungspolice, eben z.B. für eine Airline, von einem lokalen Erstversicherer ausgestellt werden muss. Wenn dieser weder die finanzielle Stärke noch das spezifische Know-how hat, wird das Risiko in Form von Rückversicherung in den internationalen Luftfahrtmarkt abgegeben. Dann übernimmt häufig ein so genannter führender  Rückversicherer die Administration und Schadenabwicklung.

    Die Platzierung von Erst- und Rückversicherungspolicen wird meist von spezialisierten Maklern übernommen. Der Londoner Markt spielt in der Luftfahrtversicherung eine sehr große Rolle.

    Statistiken zu Flugzeugunglücken findet man zum Beispiel unter:

    Newsletter

    Immer einen Schritt voraus mit exklusiven Einblicken und Branchen-Updates! Abonnieren Sie unseren Munich Re Insights Newsletter und lernen Sie die neuesten Trends im Risikomanagement, Expertenanalysen, Markteinblicke und Innovationen in der Versicherungsbranche aus erster Hand kennen. Seien Sie Teil unserer Gemeinschaft von Vordenkern bei Munich Re und machen Sie sich auf den Weg in eine widerstandsfähigere Zukunft.