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Große Infrastrukturprojekte richtig versichern
Große Infrastrukturprojekte richtig versichern
© picture alliance / ZB / Andreas Engelhardt
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    Selten scheitern große Infrastrukturprojekte bereits in der Bauphase. Wenn doch, drohen immense finanzielle Schäden.
    Allzu oft sind Projektrisiken unzureichend abgesichert. Die Geschädigten stehen vor einem Scherbenhaufen und die Reputation der Versicherungswirtschaft leidet. Beides ist vermeidbar.

    5 Tipps, wie Sie Ihr Infrastrukturprojekt effektiv absichern

    1. Wählen Sie eine projektspezifische Versicherung.
    2. Stimmen Sie die Policen sinnvoll aufeinander ab, um Überschneidungen zu vermeiden und Deckungslücken zu minimieren.  
    3. Sichern Sie das häufige Risiko von Planungsfehlern ab, zum Beispiel über eine Specific Project Professional Indemnity Insurance (SPPI).
    4. Sichern Sie Ihr Projekt für Groß- und Katastrophenschäden ab.
    5. Erhöhen Sie Ihren Eigenbehalt für kleinere, aber häufigere Schäden und reduzieren Sie diese durch effektives Risikomanagement.

    Infrastrukturvorhaben bergen zahlreiche Risiken

    Das Spektrum der Risiken ist groß. Es umfasst politische Gefahren, Bau-, Betriebs-, Wartungs-, Rechts-, Vertrags-, Finanz- und Einnahmerisiken sowie höhere Gewalt. Wie sich diese Vielfalt beherrschen lässt? Indem die einzelnen Risiken von denjenigen getragen werden, die diese am besten steuern und minimieren können. Dafür müssen die Beteiligten miteinander klären, wem welche Risiken zuzuordnen sind. Wichtig: Risiken sollten nur dann auf private Investoren übertragen werden, wenn diese sie kontrollieren oder sich dagegen versichern können.

    Sobald sich alle Beteiligten über die Risikoverteilung einig sind, treffen sie eine rechtliche Vereinbarung und beurkunden diese in einem sogenannten Project Deed. Die Diskrepanz zwischen einer minimalen oder Benchmark-Deckung und optimalem Versicherungsschutz für alle policierbaren Risiken ist oft beträchtlich.

    Die Herausforderung für Versicherungsmakler: Sie sollen einen möglichsten großen Teil der Risiken transferieren, die von den Projektbeteiligten übernommen wurden. Dafür müssen sie die ganze Bandbreite der in Frage kommenden Versicherungen kennen. Der Preis spielt eine Nebenrolle, denn die Prämienausgaben sind im Verhältnis zu den Gesamtkosten des Projekts meist vernachlässigbar.

    Auch wenn das Gros der Risiken versicherbar ist, wird es keinen Rundum-Schutz geben. Makler können Deckungslücken aber möglichst weit schließen und Mehrwert schaffen, indem sie eine geeignete Projektversicherung auswählen und diese bedarfsgerecht anpassen.

    Rund-um-Sorglos-Paket

    Das Mittel der Wahl sind projektspezifische Versicherungen. Richtig ausgelegt decken sie die Risiken, die aus einem Infrastrukturprojekt für Bauherren, Planer und bauausführende Firmen entstehen können. Die Beteiligten schließen im Grunde ein Rundum-Sorglos-Paket ab: Deckungsumfang und Kosten sind genau definiert, die Einmalprämie wird vor Projektbeginn geleistet.

    Kausalzusammenhänge und Policen aufeinander abstimmen

    Entstehen während der Bauzeit Schäden an Infrastrukturanlagen oder für Dritte, so ist dies meist auf das Zusammenspiel mehrerer Ursachen zurückzuführen. Zu den häufigsten zählen fehlerhafte Planung sowie Material- und Ausführungsfehler in allen Kombinationen.

    Studien wie der Global Construction Survey 2003 von KPMG belegen, dass über ein Drittel aller Projektpannen und gut 40 Prozent der Schäden bei Tiefbauprojekten (Studie der TU Hannover) auf Planungsfehler zurückzuführen sind. Dieses Risiko sollte daher jede Projektversicherung abdecken.

    Abgesichert sind Schäden durch Planungsfehler, die auf berufliche Fehlleistungen zurückgehen, bei der sogenannten Specific Project Professional Indemnity Insurance (SPPI). Bei diesem Produkt ist darauf zu achten, dass die Deckung auch greift, wenn Schäden auf das Zusammenspiel mehrerer Ursachen zurückzuführen sind. Anderenfalls könnte der Versicherungsschutz in Frage gestellt sein.

    Wie wichtig die SPPI ist, zeigt ein Blick in den Haftpflichtteil der Projekt-Bauleistungsversicherung – in die Project Construction and Third Party Legal Liability Policy (CAR/TPLL): Diese deckt Verlust- und Schadenrisiken sowie Drittschäden ab, die von Material- und Ausführungsmängeln herrühren – grobe Fahrlässigkeit ausgenommen. Denn von bauausführenden Firmen wird erwartet, dass sie die fachliche Eignung besitzen und qualifiziertes Personal einsetzen, um die Best Practices der Branche und alle baurechtlichen Vorgaben zu erfüllen. Bei Infrastrukturprojekten müssen zudem die vertraglich vereinbarten technischen Anforderungen eingehalten werden.

    Die meisten CAR/TPLL-Policen decken Schäden aus Planungsfehlern also nur sehr bedingt ab und nutzen Ausschlussklauseln (LEG2 oder 3). Umso wichtiger ist eine SPPI-Police. Selbst wenn Planungsfehler bei CAR/TPLL mitversichert sind, greift mitunter ein Sublimit. Zudem gilt die Deckung in der Nachhaftungszeit nach der Mängelbehebung oft nicht mehr. Gerade in dieser Phase treten jedoch die meisten latenten Planungsfehler zu Tage.

    Fazit: Um Überschneidungen zu vermeiden und Deckungslücken zu minimieren, sollten die Policen sinnvoll aufeinander abgestimmt sein. Erreichen lässt sich dies am besten mit einem Versicherungspartner, der die passende Gesamtlösung aus einer Hand anbieten kann.

    Effektiver Versicherungsschutz macht sich bezahlt

    Munich Re beobachtet in einigen Märkten Deckungslimits, die in keinem gesunden Verhältnis zu den Gesamtprojektkosten stehen. Dabei zeigt unsere jahrzehntelange Erfahrung: bei Großschäden summieren sich die Verluste regelmäßig auf rund 10 Prozent des Gesamtprojektwerts, bei Katastrophenschäden liegen sie deutlich höher.

    Zwar sind Groß- oder Katastrophenschäden selten, haben bei umfangreichen Bau- oder Infrastrukturprojekten aber schwerwiegende Folgen. Die Prämie muss so kalkuliert sein, dass sie nicht nur dieses Risiko, sondern auch die langen Versicherungslaufzeiten – in der Regel bis zehn Jahre – berücksichtigt.

    Einsparungen bei der Prämie machen sich nicht bezahlt, wenn dadurch am Ende keine ausreichende Absicherung gegen Groß- oder Katastrophenschäden besteht. Sinnvoll sind dagegen hohe Eigenbehalte zur Abdeckung von Frequenzschäden. Allerdings sollten diese kleineren, aber häufigeren Schäden durch das Risikomanagement reduziert werden.

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