Marc Brandenburg

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    Marc Brandenburg hat die Subkultur West-Berlins mitgeprägt. Schon Ende der 1970er-Jahre kam er mit der dortigen Punkszene in Berührung, spielte in Undergroundfilmen, arbeitete als Türsteher im Dschungel, Westberlins legendären Club der 1980er-Jahre, und autodidaktisch als Modedesigner.  Die Mode ist bis heute Teil seiner künstlerischen Arbeit, in deren Mittelpunkt die Zeichnung steht. 

    Als Ausgangspunkt dienen Brandenburg meist selbst aufgenommene Fotografien, die er abzeichnet und mit anderen Motiven kombiniert. Seit Mitte der 1990er-Jahre experimentiert er mit Kopien und Bildbearbeitungsprogrammen, mit deren Hilfe er seine Zeichnungen ins Negative invertiert und verzerrt, um diese dann wieder abzuzeichnen. Oft ist das Motiv freigestellt und auf den leeren Bildgrund montiert, sodass es im Raum zu schweben scheint – so wie in der hier präsentierten großformatigen Radierung. 

    Die Negativumkehrung von Schwarz und Weiß wird immer wieder als subversiver Kommentar zu seiner Hautfarbe und zum Rassismus in Deutschland verstanden, so Brandenburg in einem Interview. Politisch sei seine Kunst höchstens in dem Sinne, dass "alles, was ich in meinen Zeichnungen wiedergebe, durch die Sicht einer Person gefiltert ist, für die die Gesellschaft eine Außenseiterposition vorgesehen hat." Neben inszenierten Selbstporträts mit verschiedenen Maskierungen konzentriert sich Brandenburg in seinem Werk auf Rollen- und Körperbilder, Kostümierungen und Rituale, die aus der gesellschaftlichen Norm fallen.

    Marc Brandenburg (geboren 1965 in Berlin) lebt und arbeitet in Berlin.