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Erste Einschätzungen zu den Erdbeben in der Türkei

08.02.2023

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    Am 6. und 7. Februar erschütterte eine Serie von Erdbeben den Südosten der Türkei nahe der Grenze zu Syrien. Die beiden schwersten Erdstöße erreichten nach Angaben des USGS (United States Geological Survey) eine Magnitude von 7,8 und 7,5 – es waren die schwersten Erdbeben in der Türkei seit Jahrzehnten. Viele tausend Menschen kamen ums Leben,  unzählige Gebäude wurden komplett zerstört. Auch der Norden Syriens war sehr stark betroffen.

    Das Ausmaß der Zerstörungen erschüttert uns zutiefst. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Menschen, die ums Leben gekommen sind, und den Verletzten.

    Die Türkei und angrenzende Länder sind wegen aktiver Erdbebenverwerfungen – der Ostanatolischen und der Nordanatolischen Verwerfung – sehr stark erdbebengefährdet. Die anatolische Platte wird dabei von der eurasischen und der arabischen Kontinentalplatte in Richtung Westen gedrückt. An der so genannten Ostanatolischen Verwerfung ereigneten sich nun die Beben. Die jüngsten Erdbeben belegten zudem erneut die Schadenanfälligkeit des Gebäudebestandes in der Region.

    In der Türkei wurde nach den Erdbeben von Izmit und Düzce mit mehr als 17.000 Toten (1999) im Jahr 2000 per Gesetz ein Versicherungspool aufgebaut, der Wohngebäude verpflichtend gegen Erdbebenschäden absichert – der Turkish Catastrophe Insurance Pool (TCIP). Dadurch ist die Versicherungsdichte gegen Erdbebenschäden bei Wohngebäuden landesweit auf mehr als 50% angestiegen.

    Die Versicherungssumme ist derzeit pro Wohneinheit auf 640.000 TL (32.000 €) begrenzt. Internationale Versicherer und Rückversicherer tragen den überwiegenden Teil des Pools. Munich Re ist seit langem Partner des TCIP und auch derzeit an dem Rückversicherungsprogramm beteiligt.

    Verlässliche Schätzungen der Gesamtschäden durch die verheerenden Erdbeben sind ebenso wie für die versicherten Schäden noch nicht möglich. Auch ist noch unklar, welche der zerstörten Gebäude tatsächlich über den TCIP versichert sind.

    Katastrophenpools wie in der Türkei sind für viele stark naturkatastrophengefährdete Länder ein sinnvolles Mittel, um Menschen besser gegen die finanziellen Schäden aus einer Katastrophe abzusichern. Zudem muss die Konstruktion von Gebäuden in Risikogebieten so widerstandsfähig werden, dass Menschen bei Katastrophen besser geschützt sind.  

    Update vom 24. Februar 2023

    Nach einer noch mit erheblichen Unsicherheiten behafteten Schätzung rechnet Munich Re aus den Erdbeben mit Schäden in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionen-Eurobetrags.

    Ansprechpartner für die Medien
    Stefan Straub
    Stefan Straub
    Leiter Group Media Relations
    Axel Rakette
    Axel Rakette
    Pressesprecher
    Irmgard Joas
    Irmgard Joas
    Pressesprecherin