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FAQ zur Umstellung auf die neuen Bilanzierungsregeln IFRS 9/17

15.12.2022

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    Wie bewertet Munich Re die neuen Bilanzierungsregeln IFRS 9/17 mit Bezug auf das eigene Geschäft?

    Christoph Jurecka, Finanzvorstand: „IFRS 17 in Kombination mit IFRS 9 ist ein revolutionärer Rechnungslegungsrahmen. Er ändert den Ausweis unserer Finanzdaten umfassend.  Bessere Vergleichbarkeit und größere Transparenz werden die Finanzkraft und die Profitabilität von Munich Re auf den Kapitalmärkten noch deutlicher machen."

    Wie ist der Zeitplan zur Einführung der neuen Standards IFRS 9/17?

    • Munich Re wird den Geschäftsbericht nach den bisherigen Bilanzierungsregeln (IAS 39/IFRS 4) letztmalig für das Jahr 2022 erstellen.
    • Mitte Dezember 2022 legt Munich Re wichtige Kennzahlen und den Ausblick 2023 nach IFRS 9/17 zusammen mit Informationen zur Umstellung vor. 
    • Für das erste Quartal 2023 veröffentlicht Munich Re erstmals die Quartalszahlen nach den Regeln der neuen Standards (Veröffentlichungstermin 17. Mai 2023).

    Welche generellen Auswirkungen hat die Einführung von IFRS 9/17?

    Vor allem gilt: die Änderungen durch IFRS 9/17 beschränken sich auf die Rechnungslegung – unsere ökonomische Steuerung bleibt unverändert, genauso wie unsere Geschäftsstrategie, unsere Dividenden- und Aktienrückkaufspolitik, vorsichtige Reservierungsstrategie und Kapitalstärke.

    Die neuen Bilanzierungsregeln – IFRS 9 für Kapitalanlagen und IFRS 17 für die Verbuchung der Versicherungsverträge – ändern umfassend Bewertung, Darstellung und Ausweis unseres Geschäfts. Die Transparenz unserer Finanzberichte und Vergleichbarkeit mit unseren Peers wird erhöht, aber auch die Ertragskraft unseres diversifizierten Geschäftsmodells wird für die Finanzwelt und unsere Aktionäre künftig noch deutlicher sichtbar.  

    Zudem beseitigt IFRS 9/17 Schwachstellen der bisherigen Bilanzierungsregeln:

    • Konsistente marktnahe Betrachtung behebt die bisherigen systematischen Inkonsistenzen zwischen Aktiv- und Passivseite
    • Klarheit durch angemessene Umsatzdarstellung und Erfassung des Versicherungsgeschäfts getrennt von Verträgen mit Anlagecharakter
    • Transparenz durch die Offenlegung erwarteter künftiger Gewinne aus langlaufendem Geschäft (in der CSM)

    Welche Bewertungsmodelle wendet Munich Re an?

    Entsprechend der Spezifika der jeweiligen Segmente werden folgende Bewertungsmodelle nach IFRS 17 angewandt:

    • Allgemeines Bewertungsmodell (GMM): für langlaufendes Geschäft in L/G-Rückversicherung und ERGO
    • Prämienallokationsansatz (PAA): für kurzlaufendes S/U-Geschäft - in S/U-Rückversicherung und ERGO
    • Variable-fee-Ansatz (VFA): für Geschäft mit Überschussbeteiligung v.a. ERGO L&G Deutschland

    Welche wesentlichen konkreten Auswirkungen hat die Umstellung auf IFRS 9/17 auf Munich Re?

    A) Veränderungen in der Bilanz (Stichtag 31.12.2021):

    • Kapitalanlagen: Anstieg des Bestands durch Aufdecken nicht-bilanzieller Bewertungsreserven (IAS 39 ohne Depotverbindlichkeiten: ~230 Mrd. € / IFRS 9: ~240 Mrd. €)
    • Neue Bilanzposition Vertragliche Servicemarge (Contractual Service Margin CSM) quantifiziert die noch nicht verdienten Gewinne (nach Risikoanpassung). Die CSM (22,3 Mrd. €) bildet den Wert des langfristigen Lebens- und Gesundheitsgeschäfts ab. Die Verlustkomponente (1,4 Mrd. €) spiegelt v.a. die konservative Reservebildung des S/U-Geschäfts wider.
    • Eigenkapital: bei Umstellung leicht rückläufig wegen der Umschichtung von bisher im Eigenkapital erfassten nicht-realisierten Gewinnen in die CSM (IFRS 4: 30,9 Mrd. € / IFRS 17: 28,4 Mrd. €)
    • Erhöhte Eigenkapitalrendite (RoE) - aufgrund der Umstellung auf IFRS 17
    • Verschuldungsgrad: weiterhin einer der niedrigsten in der Branche – unter IFRS 17 wird die CSM in die Berechnungsbasis einbezogen (IFRS 4: 14,7% / IFRS 17: 10,7 %)

    B) Veränderungen durch die Umstellung auf IFRS 9/17 in der Gewinn-und-Verlustrechnung:

    • Insgesamt: Anstieg des Ergebnisses durch den Übergang auf IFRS 9/17, da die ökonomische Ertragskraft besser abgebildet wird.
    • Neue GuV-Position: Versicherungsumsatz (58 Mrd. € / Ausblick für 2023) tritt an die Stelle der Bruttobeiträge (70 Mrd. €). (Unterschied v.a. bedingt durch Ausschluss von Fixprovisionen sowie den nicht eigenständig abgrenzbaren Investmentkomponenten (NDIC), z.B. Gewinnanteilen)
    • Rückgang der Schaden-Kosten-Quote um 1 bis 2 % in jedem Geschäftsfeld bedingt durch die geänderte Kostenmethodik unter IFRS 17
    • Rückversicherung:
      • L/G RV: profitables Geschäft spiegelt sich in nachhaltig höheren Ergebnissen wider;
                                      frühere Erfassung der Ergebnisse       
      • S/U RV: operatives Ergebnis grundsätzlich stabil, aktuell positiv beeinflusst durch Zinsanstieg;
        deutlicher Rückgang der Schaden-Kosten-Quote unter IFRS 17
    • ERGO:
      insgesamt etwas höhere Ergebnisse erwartet
      • L/G Deutschland: CSM als Puffer sorgt für höhere Ergebnisstabilität
      • S/U Deutschland: Ergebnis aktuell positiv beeinflusst durch Zinsanstieg,
        leichter Rückgang der Schaden-Kosten-Quote unter IFRS 17

    Wie verändern sich die Ziele von Munich Re für das Jahr 2023? Wie verändert sich die Ambition 2025 von Munich Re?

    Zum Gewinnziel nach IFRS 17 sowie zur Ambition 2025 hat Munich Re eine Medieninformation veröffentlicht.

    Wie hoch war der Aufwand für die Umstellung bei Munich Re?

    Die Kosten der Umstellung lagen konzernweit im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Von IFRS 17 sind mehr als 100 Gesellschaften in der Gruppe und über 50 Millionen Versicherungsverträge betroffen, IFRS 9 betrifft über 200 Milliarden Euro an Assets under Management. Mehr als 50 IT-Systeme wurden angepasst oder neu eingeführt, um die benötigten Daten zur Bilanzierung unseres Geschäfts zu erstellen.

    Auszug Investor Day (IFRS 17)

    Ansprechpartner für die Medien
    Stefan Straub
    Stefan Straub
    Leiter Group Media Relations
    Axel Rakette
    Axel Rakette
    Pressesprecher
    Irmgard Joas
    Irmgard Joas
    Pressesprecherin