Quartalsmitteilung: Munich Re erzielt in Q1 Konzernergebnis von 1,1 Mrd. € trotz hoher Großschadenbelastung
13.05.2025
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- Rückversicherung Schaden/Unfall & Global Specialty Insurance: Schaden-Kosten-Quote mit 83,9 % bzw. 95,5 % oberhalb des jeweiligen Zielwerts aufgrund der Waldbrände in Los Angeles
- Rückversicherung Leben/Gesundheit: versicherungstechnisches Gesamtergebnis mit 608 Mio. € über anteiliger Jahreserwartung
- ERGO: hoher Ergebnisbeitrag von 241 Mio. €
- April-Erneuerung: deutliches Beitragswachstum (+6,1 %) bei leicht rückläufigem Preisniveau (-2,5 %)
- Ausblick angesichts hoher operativer Profitabilität und weiterhin positiver Geschäftsmöglichkeiten in den kommenden Quartalen bestätigt

Die verheerenden Waldbrände im Raum Los Angeles gleich zu Beginn des Jahres gingen auch an Munich Re nicht spurlos vorbei. Dennoch haben wir einen Quartalsgewinn von 1,1 Mrd. € erwirtschaftet. Das belegt die Widerstandskraft unseres Unternehmens. Geholfen hat dabei einmal mehr die umsichtige Steuerung unseres Geschäftsportfolios. So haben die starken Ergebnisbeiträge der Lebensrückversicherung und von ERGO die gestiegenen Schaden-Kosten-Quoten in der Rückversicherung Schaden/Unfall und bei Global Specialty Insurance zum Teil kompensiert. An unserem Gewinnziel von 6 Mrd. € für das Gesamtjahr halten wir fest – nicht zuletzt dank weiterhin guter Marktbedingungen und der hohen Qualität unseres Portfolios.
Zusammenfassung der Q1-Zahlen1,2
In Q1 2025 erzielte Munich Re ein Konzernergebnis von 1.094 (2.115) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 15.811 (15.061) Mio. €. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis sank auf 2.054 (2.646) Mio. €, was vor allem auf die hohe Großschadenbelastung in der Rückversicherung zurückzuführen ist. Das Währungsergebnis betrug, insbesondere aufgrund von Währungsverlusten durch den US-Dollar, -506 (277) Mio. €. Das operative Ergebnis fiel auf 1.465 (2.891) Mio. €. Die Steuerquote belief sich auf 22,3 (25,8) %.
Das Eigenkapital lag mit 33.310 Mio. € leicht über dem Niveau zu Jahresbeginn (32.901 Mio. €). Die Solvenzquote3 lag bei 285 % (31.12.2024: 287 %) und damit oberhalb des optimalen Bereichs (175 % bis 220 %). Bereits geplant ist ein Aktienrückkauf im Wert von 2,0 Mrd. €, der in der ausgewiesenen Solvenzquote berücksichtigt ist.
In Q1 2025 betrug die annualisierte Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) 13,3 (27,2) %.
Rückversicherung: Ergebnis von 853 Mio. €1
Munich Re weist ab dem ersten Quartal 2025 Global Specialty Insurance (GSI) als separates Segment innerhalb des Geschäftsfelds Rückversicherung aus. GSI bündelt die weltweiten Spezialerstversicherungsaktivitäten, soweit sie von der Rückversicherungsorganisation gesteuert werden. Sie waren zuvor Bestandteil des Segments Rückversicherung Schaden/Unfall. Die Vergleichszahlen wurden entsprechend angepasst.
Das Geschäftsfeld Rückversicherung steuerte in Q1 853 (1.888) Mio. € zum Konzernergebnis bei. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 10.251 (9.858) Mio. €. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis fiel auf 1.505 (2.101) Mio. €, das operative Ergebnis auf 1.142 (2.592) Mio. €.
Die Rückversicherung Leben/Gesundheit konnte das versicherungstechnische Gesamtergebnis auf 608 (484) Mio. € steigern. Das Segmentergebnis erhöhte sich auf 501 (487) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 3.071 (3.027) Mio. €.
Die Schaden/Unfall-Rückversicherung erzielte ein Segmentergebnis von 343 (1.239) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 4.892 (4.696) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 83,9 (69,7) % des Versicherungsumsatzes (netto). Die normalisierte Schaden-Kosten-Quote betrug 78,8 %.
Die Gesamtbelastung durch Großschäden im Segment Rückversicherung Schaden/Unfall betrug 1.008 (450) Mio. €. Diese Beträge beinhalten Gewinne und Verluste aus der Abwicklung für Großschäden aus vergangenen Jahren. Die Großschadenbelastung entspricht einem Anteil von 21,3 (10,0) % des Versicherungsumsatzes (netto) und lag damit über dem erwarteten Wert von 17 %. Die von Menschen verursachten Großschäden summierten sich auf 251 (262) Mio. €. Die Belastungen durch Großschäden aus Naturkatastrophen stiegen auf 757 (189) Mio. €. Die genannten großschadenbezogenen Daten umfassen Effekte aus der Diskontierung und der risikobedingten Anpassung. Die verheerenden Waldbrände in Los Angeles waren in diesem Segment mit rund 0,8 Mrd. € (nominal) der größte Einzelschaden.
Das Segment Global Specialty Insurance erzielte ein Segmentergebnis von 8 (163) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 2.289 (2.135) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 95,5 (87,6)% des Versicherungsumsatzes (netto). Auch hier sind als größter Einzelschaden die Waldbrände in Los Angeles zu nennen (rund 0,2 Mrd. €).
Zusammengenommen geht Munich Re gegenwärtig von einem Gesamtschaden von rund 1,1 Mrd. € für die Waldbrände in Los Angeles aus.
Bei der Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum 1. April 2025 konnte Munich Re das gezeichnete Geschäftsvolumen auf 2,8 Mrd. € (+6,1 %) steigern. In einem zunehmend herausfordernden, aber weiterhin guten Marktumfeld hat Munich Re aufgrund ihrer engen Kundenbeziehungen und ihres gefragten Knowhows attraktive Geschäftsmöglichkeiten realisiert. Diese boten sich sowohl im Ausbau bestehender Kundenbeziehungen als auch im Neugeschäft, vor allem in Indien, in Lateinamerika und in Europa.
Die hohe Qualität des Portfolios konnte dank stabiler Vertragsbedingungen und
-konditionen gehalten werden. Geschäft, das nicht den Vorstellungen von Munich Re hinsichtlich Preisen und Bedingungen entsprach, wurde konsequent aufgegeben.
Die erzielten Preise entwickelten sich insgesamt rückläufig. Sie konnten die teilweise gestiegenen Schadeneinschätzungen, bedingt vor allem durch Inflation und andere Schadentrends, dennoch größtenteils kompensieren. Auch eine Erhöhung der Erstversicherungspreise ist in vielen Märkten zu verzeichnen, was Munich Re bei proportionalen Rückversicherungsverträgen zugutekommt. Insgesamt konnte das hohe Preisniveau für das Portfolio von Munich Re trotz eines Rückgangs um 2,5 % weitgehend gehalten werden. Bereinigt um Bestandsmixeffekte sank das Ratenniveau um 1,7 %. Diese Angaben zum Preisanstieg sind, wie immer, risikoadjustiert. Das heißt, Preiserhöhungen, denen ein gestiegenes Risiko und damit eine erhöhte Schadenerwartung gegenübersteht, werden verrechnet.
Für die nächste Erneuerungsrunde im Juli erwartet Munich Re trotz zunehmenden Marktdrucks ein weiter positives Marktumfeld.
ERGO: Ergebnis von 241 Mio. €2
Die regelmäßige Berichterstattung über ERGO erfolgt ab dem ersten Quartal 2025 hauptsächlich auf Basis der Segmente ERGO Deutschland und ERGO International.
In Q1 verzeichnete Munich Re im Geschäftsfeld ERGO ein Ergebnis von 241 (226) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg auf 5.560 (5.204) Mio. €, besonders deutlich im internationalen Geschäft.
Das Segment ERGO Deutschland erzielte ein Ergebnis von 140 (161) Mio. €. Der leichte Rückgang ist auf ein niedrigeres Kapitalanlageergebnis zurückzuführen. Das versicherungstechnische Ergebnis des Segments war etwas höher als im Vorjahresquartal. Das deutsche Schaden/Unfall-Geschäft profitierte im ersten Quartal 2025 von geringeren Kosten sowie Großschäden, die zwar leicht höher als im sehr guten Vorjahresquartal, aber niedriger als erwartet ausfielen. In Leben/Gesundheit Deutschland blieb die Auflösung der vertraglichen Servicemarge im Vergleich zum Vorjahresquartal konstant, während sich das versicherungstechnische Ergebnis aus dem kurz laufenden Gesundheits- und Reisegeschäft verbesserte.
Das Ergebnis des Segments ERGO International erhöhte sich auf 100 (65) Mio. €. Treiber dieses Anstiegs waren hauptsächlich das Schaden/Unfall-Geschäft in Polen und Griechenland, das spanische Gesundheitsgeschäft sowie höhere Ergebnisbeiträge der Joint Ventures in Asien. Das versicherungstechnische Ergebnis des Segments lag dank eines weiterhin profitablen Wachstums und einer günstigen Schadenentwicklung auf einem guten Niveau.
Das versicherungstechnische Gesamtergebnis des Geschäftsfelds ERGO betrug 549 (545) Mio. €, das operative Ergebnis erhöhte sich auf 323 (299) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote in Schaden/Unfall Deutschland lag bei 88,8 (87,6) % und im Segment ERGO International bei 89,0 (89,5) %.
Kapitalanlagen: Kapitalanlageergebnis bei 1.323 Mio. €
Das Kapitalanlageergebnis von Munich Re fiel in Q1 auf 1.323 (2.163) Mio. €. Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen stiegen gestützt durch das weiterhin hohe Zinsniveau auf 2.090 (1.807) Mio. € an. Der Saldo aus Zu- und Abschreibungen betrug -39 (-48) Mio. €. Der Saldo aus Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang von Kapitalanlagen lag bei -40 (-55) Mio. €. Die Änderungen der beizulegenden Zeitwerte betrugen -527 (586) Mio. €.
Das geringere Kapitalanlageergebnis im Vergleich zu Q1 2024 ist vor allem auf die negativen Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte bei festverzinslichen Wertpapieren zurückzuführen. Festverzinsliche Wertpapiere verloren hierbei aufgrund der in Q1 gestiegenen Zinsen im europäischen Raum an Wert.
Das Kapitalanlageergebnis in Q1 entspricht insgesamt einer Rendite von 2,2 (3,8) % bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios. Die laufende Rendite lag bei 3,5 (3,2) % und die Wiederanlagerendite bei 4,6 %. Die Aktienquote einschließlich aktienbezogener Derivate betrug zum 31.3.2025 3,5 % (31.12.2024: 2,9 %). Der Bestand an Kapitalanlagen betrug zum 31.3.2025 zu Buchwerten 227.921 (230.716) Mio. €.
Ausblick 2025: Jahresziel unverändert bei 6 Mrd. €
Munich Re erwartet für die kommenden Quartale weiterhin positive Geschäftsmöglichkeiten und strebt für das Geschäftsjahr 2025 ein Konzernergebnis von 6,0 Mrd. € an. Die im Konzerngeschäftsbericht 2024 kommunizierten Ziele für das Jahr 2025 sind unverändert gültig.
Alle Zahlenangaben sind gerundet. Alle Prognosen und Ziele stehen wie üblich unter dem Vorbehalt erhöhter Unsicherheiten aus geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, eines erwartungsgemäßen Großschadenverlaufs, der Gewinn- und Verlustauswirkungen gravierender Währungs- und Kapitalmarktbewegungen sowie signifikanter Veränderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte.
1Vorjahreszahlen angepasst aufgrund einer Umgliederung der Währungsumrechnungsdifferenzen auf versicherungsnahe Finanzinstrumente in das Währungsergebnis. 2Vorjahreszahlen angepasst aufgrund einer geänderten Bilanzierungsmethode zur Erfassung von Abschlusskosten im Segment ERGO Deutschland. 3Ohne Anwendung von Übergangsmaßnahmen und zum 31.03.2025 ohne Abzug von Dividenden für das Geschäftsjahr 2025, die 2026 ausgezahlt werden.Munich Re ist ein weltweit führender Anbieter von Rückversicherung, Erstversicherung und versicherungsnahen Risikolösungen. Die Unternehmensgruppe besteht aus den Geschäftsfeldern Rückversicherung und ERGO sowie dem Vermögensmanager MEAG. Munich Re ist weltweit und in allen Versicherungssparten aktiv. Das Unternehmen zeichnet sich seit der Gründung im Jahr 1880 durch einzigartiges Risiko-Knowhow und besondere finanzielle Solidität aus. Mit diesen Stärken unterstützt Munich Re die Geschäftsinteressen der Kunden und den technischen Fortschritt. Munich Re entwickelt Deckungen für neuartige Risiken wie Raketenstarts, erneuerbare Energien, Cyberrisiken oder künstliche Intelligenz. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte Munich Re einen Versicherungsumsatz von 60,8 Mrd. Euro und ein Konzernergebnis von 5,7 Mrd. Euro. Weltweit beschäftigt Munich Re rund 44.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand 31. Dez. 2024).
Disclaimer
Diese Medieninformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf derzeitigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung von Munich Re beruhen. Bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung unserer Gesellschaft, insbesondere die Ergebnisse, die Finanzlage und die Geschäfte, wesentlich von den hier gemachten zukunftsgerichteten Aussagen abweicht. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder sie an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
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