
Dürren und Hitzewellen:
Langsamer Beginn, gewaltige Folgen
Trockenheit und Hitze sind gefährlicher als auf den ersten Blick erkennbar
Hitze und lange Trockenheit — Eine brisante Kombination
Dürre — Die unterschätzte Naturgefahr mit vielen Facetten
begünstigt durch Trockenheit und Hitze
Der Weltklimarat IPCC geht auf der Basis wissenschaftlicher Studien davon aus, dass aufgrund der globalen Erwärmung in vielen Regionen der Erde Hitzewellen und damit verbunden Dürren zunehmen werden. So könnten bei einem weiteren Anstieg der Treibhausgasemissionen Mitte dieses Jahrhunderts Hitzewellen, die bisher alle 20 Jahre zu erwarten waren, im Mittleren Westen der USA sowie in Mitteleuropa schon alle zwei bis drei Jahre auftreten. In Südostasien ist damit sogar alle ein bis zwei Jahre zu rechnen.
Im Zuge dessen werden sich Dürren im Lauf der nächsten Jahrzehnte zu einer sehr schadenträchtigen Naturgefahr entwickeln und durch Ernteausfälle und vermehrtes Auftreten von Pflanzenkrankheiten ein großes Risiko für die globale Ernährungslage darstellen.
Dürren und Hitzewellen haben weitreichende Folgen
Die Folgen von Dürren

Dürren haben große Auswirkungen in der Landwirtschaft, von Ernteausfällen und vermehrtem Auftreten von Pflanzenkrankheiten bis hin zu Totalschäden. In der Folge können Hungersnöte auftreten. Bei anhaltenden oder häufig wiederkehrenden Dürreperioden werden Böden und Flora so schwer geschädigt, dass es zur Versteppung kommt. Schutzmaßnahmen zur Eindämmung von Dürrefolgen sind sehr aufwändig.
Bisher wenig beachtet, aber von zunehmender Schadenrelevanz:
- Waldbrände: Wenn Böden und Pflanzen austrocknen, steigt die Waldbrandgefahr und in besiedelten Gebieten damit das Risiko, dass große Werte vernichtet werden.
- Bodensenkung: In Regionen mit Quelltonen als Bauuntergrund schrumpfen diese Böden bei Trockenheit. Es kommt zu Bodenabsenkungen oder Subsidenz. In der Folge können Gebäude insbesondere durch Risse und Schiefstellungen beschädigt werden.
Hitzewellen und die Gesundheit

Die thermischen Klimabedingungen gehören zu den Umweltfaktoren, die sich am stärksten auf die Befindlichkeit und Gesundheit des Menschen auswirken. Der menschliche Organismus reagiert vielfältig auf sich verändernde Temperaturbedingungen. Bei Hitze sinkt der Blutdruck, das Herz muss schneller schlagen, und der Körper verliert sehr viel Flüssigkeit durch Transpiration. Diese Belastungen können vor allem bei geschwächten Menschen das Herz-Kreislauf-System überfordern und damit zum Tod führen.
Für die Beanspruchung des Körpers sind neben der Lufttemperatur auch Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und die Strahlungsbedingungen von großer Bedeutung. Entscheidend ist also die von vielen Wetterdiensten verwendete „gefühlte Temperatur“. Die Analyse verschiedener Hitzewellen zeigt, dass die gefühlte Temperatur und die Todeszahlen zeitlich nahezu parallel steigen. Nach Ende der Hitzewelle sinken die Sterbefälle unter den mittleren Erwartungswert ab.
Hitzewellen und die Volkswirtschaft

Langanhaltende Hitze hinterlässt in der Volkswirtschaft ihre Spuren: Die Unfallzahlen steigen, die Produktivität der Arbeitnehmer sinkt.
Indirekte Effekte ergeben sich aus verringerter Wasserverfügbarkeit und steigenden Wassertemperaturen. Wasserkraftwerke und thermische Kraftwerke müssen ihre Leistung drosseln, wenn zu wenig Wasser zur Energieerzeugung vorhanden oder die Kühlwassermenge zu gering ist, um die maximal zulässigen Einleitungstemperaturen einzuhalten. Wirtschaftliche Einbußen der betroffenen Sektoren und Unternehmen sind die Folge.
Digitalisierung ermöglicht neue Versicherungslösungen
Rückversicherungslösungen
Branchenlösungen

/Rauch%20Ernst_OS_1311_rgb_1-1.png)