Munich Re mit Gewinn von 3,2 Mrd. € im ersten Halbjahr auf Kurs zum Jahresziel

• Q2-Konzernergebnis bei 2,1 Mrd. €, Jahresgewinnziel unverändert bei 6,0 Mrd. €
• Rückversicherung Schaden/Unfall & Global Specialty Insurance (GSI): sehr geringe Großschadenbelastung sorgt für niedrige Schaden-Kosten-Quoten in Q2 (61 % & 78 %)
• Rückversicherung Leben/Gesundheit: einzelne zufallsbedingte Großschäden mindern versicherungstechnisches Gesamtergebnis in Q2 (305 Mio. €) bei weiterhin starker Neugeschäftsentwicklung
• ERGO trägt 251 Mio. € zum Q2-Konzernergebnis bei; Halbjahresergebnis bei knapp 500 Mio. €
• Juli-Erneuerung mit Fokus auf Profitabilität und Portfolio-Optimierung: Preisrückgang um 2,5 %, Volumen -3,2 %

Zusammenfassung der Q2-Zahlen ^1,2

In Q2 2025 erzielte Munich Re ein Konzernergebnis in Höhe von 2.085 (1.601) Mio. €, im ersten Halbjahr von 3.178 (3.715) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen ging trotz organischem Wachstum in Q2 im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht auf 14.775 (14.953) Mio. € zurück. Verantwortlich dafür waren negative Währungseffekte. In Q1-2 stieg der Versicherungsumsatz auf 30.586 (30.014) Mio. €. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis stieg in Q2 auf 3.035 (2.440) Mio. €. Das Währungsergebnis fiel auf -602 (-21) Mio. €, insbesondere aufgrund von Währungsverlusten durch die Schwäche des US-Dollars. Das operative Ergebnis lag bei 2.917 (2.178) Mio. €. Die Steuerquote belief sich auf 27,2 (24,8) %.

Das Eigenkapital lag mit 30.762 Mio. € unter dem Niveau zu Jahresbeginn (32.901 Mio. €). Ursächlich dafür waren vor allem Ausschüttungen und Aktienrückkäufe sowie Wechselkurseffekte. Die Solvenzquote³ blieb stabil bei 287 % (31.12.2024: 287 %) und liegt damit weiterhin oberhalb des Zielkorridors von 175 % bis 220 %.

In Q2 2025 betrug die annualisierte Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) 25,5 (20,2) %, in Q1-2 19,7 (24,1) %.

Rückversicherung: Ergebnis von 1.834 Mio. € ¹

Munich Re weist seit dem ersten Quartal 2025 Global Specialty Insurance (GSI) als separates Segment innerhalb des Geschäftsfelds Rückversicherung aus. GSI bündelt die weltweiten Spezialerstversicherungsaktivitäten, soweit sie von der Rückversicherungsorganisation gesteuert werden. Sie waren zuvor Bestandteil des Segments Rückversicherung Schaden/Unfall. Die Vergleichszahlen wurden entsprechend angepasst.

Das Geschäftsfeld Rückversicherung trug in Q2 1.834 (1.339) Mio. € zum Konzernergebnis bei, in Q1-2 2.687 (3.227) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen fiel in Q2 auf 9.629 (9.875) Mio. €. Das versicherungstechnische Gesamtergebnis erhöhte sich auf 2.418 (1.940) Mio. €, das operative Ergebnis stieg auf 2.561 (1.847) Mio. €. 

Die Rückversicherung Leben/Gesundheit erzielte in Q2 ein versicherungstechnisches Gesamtergebnis von 305 (568) Mio. €. Bei einer ansonsten weiterhin sehr guten Geschäftsentwicklung war das Ergebnis von einer zufallsbedingten Häufung einzelner Großschäden in Q2 belastet. Das Segmentergebnis fiel auf 344 (514) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen betrug 3.094 (2.961) Mio. €.

Die Schaden/Unfall-Rückversicherung erzielte ein Segmentergebnis von 1.193 (771) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen fiel auf 4.513 (4.834) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 61,0 (73,7) % des Versicherungsumsatzes (netto). Die normalisierte Schaden-Kosten-Quote betrug 79,6 %.

In Q2 verzeichnete Munich Re Großschäden in Höhe von -87 (644) Mio. € nach Retrozessionen und vor Steuern. Ursache hierfür ist im Wesentlichen die niedrige Großschadenbelastung sowie Auflösungen von Schadenreserven aus den Vorjahren. Der Betrag entspricht einem Anteil von -2,0 (13,8) % des Versicherungsumsatzes (netto) und lag damit deutlich unter dem erwarteten Wert von 17 %. Bei den von Menschen verursachten Großschäden war eine Auflösung von 107 Mio. € zu verzeichnen, nachdem im Vorjahresquartal eine Belastung von 106 Mio. € verbucht wurde. Die Belastungen durch Großschäden aus Naturkatastrophen lag bei 20 (539) Mio. €. Die genannten großschadenbezogenen Daten umfassen Effekte aus der Diskontierung und der risikobedingten Anpassung.

Das Segment Global Specialty Insurance erzielte ein Segmentergebnis von 296 (54) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen betrug 2.022 (2.080) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich auf 77,9 (93,6) % des Versicherungsumsatzes (netto).

Bei der Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum 1. Juli 2025 ging das Geschäftsvolumen leicht auf 3,2 Mrd. € (-3,2 %) zurück, da Munich Re gezielt Geschäft nicht erneuert oder gezeichnet hat, das nicht den erwarteten Preisen und Bedingungen entsprach. Zum Juli wurde vor allem Geschäft in Nord- und Südamerika, Australien sowie mit globalen Kunden erneuert. Die Beibehaltung stabiler Vertragsbedingungen und -konditionen sichert die weiterhin hohe Qualität des Portfolios von Munich Re.

Die teilweise gestiegenen Schadeneinschätzungen, bedingt vor allem durch Inflation und andere Schadentrends, konnten preislich größtenteils kompensiert werden. Insgesamt bleibt das Preisniveau für das Portfolio von Munich Re trotz eines Rückgangs um 2,5 % gut. Diese Angaben zur Preisentwicklung sind, wie immer, risikoadjustiert. Das heißt, Preiserhöhungen, denen ein gestiegenes Risiko und damit eine erhöhte Schadenerwartung gegenübersteht, werden verrechnet. Über die drei wichtigsten Erneuerungstermine 2025 verzeichnete das Rückversicherungsportfolio einen Preisrückgang von 1,2 %.

Für die nächste Erneuerungsrunde im Januar erwartet Munich Re ein Marktumfeld mit weiterhin attraktiven Geschäftsmöglichkeiten.

ERGO: Ergebnis von 251 Mio. € ²

In Q2 verzeichnete Munich Re im Geschäftsfeld ERGO ein Ergebnis von 251 (262) Mio. €, in Q1-2 von 492 (488) Mio. €. Der Versicherungsumsatz aus abgeschlossenen Versicherungsverträgen stieg in Q2 auf 5.146 (5.078) Mio. €, in Q1-2 auf 10.706 (10.282) Mio. €.

Das Ergebnis des Segments ERGO Deutschland erhöhte sich in Q2 vor allem infolge einer guten operativen Entwicklung auf 155 (116) Mio. €. Das versicherungstechnische Ergebnis des Segments verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich. Die Auflösung der vertraglichen Servicemarge in Leben/Gesundheit Deutschland lag über dem Wert des Vorjahresquartals. Zudem verzeichnete das kurz laufende Gesundheits- und Reisegeschäft aufgrund geringerer Schäden und saisonaler Effekte ebenfalls einen Anstieg im versicherungstechnischen Ergebnis. Auch im deutschen Schaden/Unfallgeschäft fiel das versicherungstechnische Ergebnis höher aus.

Im Segment ERGO International betrug das Ergebnis in Q2 96 (146) Mio. €. Im Vorjahresquartal hatte ein positiver Einmaleffekt das Ergebnis begünstigt. Im zweiten Quartal dieses Jahres konnte das versicherungstechnische Ergebnis des Segments dank eines weiterhin profitablen Wachstums und einer günstigen Schadenentwicklung gesteigert werden. Die Auflösung der vertraglichen Servicemarge in Leben/Gesundheit International blieb stabil und wurde maßgeblich durch das spanische Gesundheitsgeschäft sowie das Leben- und Gesundheitsgeschäft in Belgien getrieben.

Das versicherungstechnische Gesamtergebnis des Geschäftsfelds erhöhte sich in Q2 auf 617 (500) Mio. €, das operative Ergebnis betrug 357 (331) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote im Segment ERGO Deutschland lag in Q2 bei 89,1 (91,3) % und damit auf dem Niveau des Zielwerts für das Gesamtjahr. In Q1-2 betrug sie 88,9 (89,5) %. Im Segment ERGO International verbesserte sich die Schaden-Kosten-Quote in Q2 deutlich auf 89,5 (91,7) %, getrieben durch das Schaden/Unfall-Geschäft in Österreich und dem Baltikum sowie das spanische Gesundheitsgeschäft. Die Quote lag damit unter dem Zielwert für das Gesamtjahr. In Q1-2 sank die Quote auf 89,3 (90,6) %.

Kapitalanlagen: Kapitalanlageergebnis bei 2.187 Mio. €

Das Kapitalanlageergebnis von Munich Re stieg in Q2 auf 2.187 (1.470) Mio. €. Die laufenden Erträge aus Kapitalanlagen betrugen 2.222 (2.281) Mio. €. Der Saldo aus Zu- und Abschreibungen lag bei -28 (-62) Mio. €. Der Saldo aus Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang von Kapitalanlagen betrug 76 (-145) Mio. €. Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts lag bei 84 (-393) Mio. €.

Das höhere Kapitalanlageergebnis im Vergleich zum Vorjahresquartal ist vor allem auf deutlich höhere beizulegende Zeitwerte zurückzuführen. Insbesondere Aktienbestände profitierten von den steigenden Kursen an den Kapitalmärkten. Zudem konnte bei Derivaten ein stärkeres Ergebnis erzielt werden, während bei Private-Equity-Anlagen aufgrund des schwachen US-Dollars Verluste hinzunehmen waren. Auch in diesem Quartal wurden erneut Verluste durch den Verkauf von festverzinslichen Wertpapieren realisiert. Diese waren jedoch deutlich geringer als im Vorjahresquartal und begünstigten ebenso das verbesserte Kapitalanlageergebnis.

Das Kapitalanlageergebnis in Q2 entspricht insgesamt einer Rendite von 3,8 % bezogen auf den durchschnittlichen Marktwert des Portfolios. Die laufende Rendite lag bei 3,8 % und die Wiederanlagerendite bei 4,2 %. Die Aktienquote einschließlich aktienbezogener Derivate betrug zum 30.06.2025 3,4 % (31.12.2024: 2,9 %). Der Bestand an Kapitalanlagen betrug zum 30.6.2025 zu Buchwerten 222.768 (31.12.2024: 230.716) Mio. €. 

Ausblick 2025: Jahresziel unverändert bei 6 Mrd. €

Munich Re erwartet für die kommenden Quartale weiterhin positive Geschäftsmöglichkeiten und strebt für das Geschäftsjahr 2025 nach wie vor ein Konzernergebnis von 6,0 Mrd. € an. Aufgrund von Geschäfts- und Wechselkursentwicklungen wird in der Rückversicherung nun ein Versicherungsumsatz von 40 Mrd. € (vormals 42 Mrd. €) erwartet. Der für die Gruppe prognostizierte Versicherungsumsatz liegt damit bei 62 Mrd. € (vormals 64 Mrd. €). Die weiteren im Konzerngeschäftsbericht 2024 kommunizierten Ziele für das Jahr 2025 sind unverändert gültig.

Alle Zahlenangaben sind gerundet. Alle Prognosen und Ziele stehen wie üblich unter dem Vorbehalt erhöhter Unsicherheiten aus geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, eines erwartungsgemäßen Großschadenverlaufs, der Gewinn- und Verlustauswirkungen gravierender Währungs- und Kapitalmarktbewegungen sowie signifikanter Veränderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte.