
Winterstürme
Eine Gefahr für ganze Kontinente
Orkane und Blizzards suchen vor allem Nordamerika und Europa heim

Bei Winterstürmen entstehen Schäden vor allem an Gebäuden, Fahrzeugen und Infrastruktur durch Windgeschwindigkeiten von oft über 160 km/h. Hinzu kommen etwa bei Blizzards in Nordamerika starke Schneefälle oder Eisregen. Zunehmend sind auch Schäden durch Betriebsunterbrechungen die Folge, wenn zum Beispiel Sturmschäden oder große Schnee- und Eismengen Infrastruktureinrichtungen lahmlegen.
Im Februar 2021 verursachte der Wintersturm Uri eine ungewöhnliche Kältewelle bis weit in den Süden der USA. Millionen Menschen waren ohne Strom. Es war der kostspieligste Wintersturm weltweit bisher.
Was Winterstürme von anderen Stürmen unterscheidet
Winterstürme unterscheiden sich von tropischen Wirbelstürmen nicht nur durch die Entstehungsgebiete und Zugbahnen, sondern vor allem auch durch ihre Intensität und geografische Ausdehnung. Sie bilden sich im Übergangsbereich zwischen subtropischen und polaren Klimazonen. Wo polare Kaltluftausbrüche auf subtropische Warmluftmassen treffen, formieren sich großräumige Tiefdruckwirbel. Die Sturmintensität ist im Spätherbst und Winter am größten, wenn die Meere noch warm, die polare Luft aber bereits kalt ist – daher auch die Bezeichnung Wintersturm. Die maximalen Windgeschwindigkeiten liegen bei 140 bis 200 km/h, in exponierten Küstenlagen und auf höheren Bergen werden aber auch weit über 250 km/h erreicht. Das Sturmfeld kann bis zu 2.000 km breit werden.
Eis- und Schneestürme (Blizzards) sind weitere Varianten. Sie können Schäden durch Eis- oder Schneedruck – ähnlich wie bei den anderen außertropischen Stürmen, wo hohe Windgeschwindigkeiten die Hauptschadenursache sind – im ein- bis zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich erreichen. Sehr schadenträchtig sind schwere Blizzards an der Nordostküste der USA und Kanadas, wo sie „Nor'Easter“ genannt werden.
Wie ein Wintersturm entsteht

Zwischen polarer Kaltluft im Norden und subtropischer Warmluft im Süden bildet sich eine Luftmassengrenze. Die schwerere Kaltluft setzt sich bodennah nach Süden in Bewegung.
Im Gegenzug schiebt sich in höheren Luftschichten die Warmluft nach Norden vor. Die Folge: Im Zentrum der Verwirbelung fällt der Druck. Die schnellere Kaltluft holt die Warmluft ein, beide vermischen sich – es kommt zur Wirbelbildung.
Stürmische Zeiten: Einfluss des Klimawandels
Herausforderungen für Risikobewertung
und -management
Winterstürme sind oft von Sekundärgefahren begleitet, die von Region zu Region stark variieren können. Das Gefahrenspektrum reicht dabei von Warmluftphasen mit Temperaturen im zweistelligen °C –Bereich und akuten Schneeschmelzen, starken Niederschlägen (als Schnee, Regen oder Eisregen) bis hin zu Eisdrift- und Eispressung an Flüssen oder Küstengebieten.
Nach dem Durchzug des Sturmtiefs kann extremer Frost auftreten. Auch Betriebsunterbrechungen, etwa beim Schließen eines Flughafens wegen Wetterextremen, können Unternehmen und Handelsbetriebe massiv belasten und den Gesamtschaden substanziell erhöhen.
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