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Vulkanausbrüche - Der Feuerring der Erde

Vulkanausbrüche

Der Feuergürtel der Erde

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    Lavaströme, glühende Asche, Tsunamis: Kaum eine Naturkatastrophe kann weite Gebiete so plötzlich und mit so großer Intensität verwüsten wie ein Vulkanausbruch. Selbst Aschewolken alleine können die Wirtschaft lähmen und große finanzielle Verluste verursachen, auch wenn Sachschäden gering bleiben.
    >50
    Vulkane brechen jedes Jahr aus
    Rund um den Erdball gelten 550 Vulkane als aktiv
    100.000+
    Flüge gestrichen
    nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull auf Island 2010

    Nach längerer Ruhe machten zuletzt mehrere starke Vulkanausbrüche die Gefahren deutlich. Auf La Palma brach im September 2021 der Vulkan Tajogaite in der im Süden der kanarischen Insel gelegenen Gebirgsgruppe Cumbre Vieja aus. Riesige Lavaströme und Asche begruben etwa 3.000 Häuser, mehr als 7.000 Menschen mussten evakuiert werden. Die Schäden beliefen sich auf etwa 850 Mio. €.

    Im Dezember 2021 brach auf der indonesischen Insel Java der Mount Semeru aus. Dabei entstanden so genannte pyroklastische Ströme – 1.000°C heiße Asche und Gestein –, die wesentlich gefährlicher sind als Lavaströme. Mehr als 50 Menschen starben.

    Bei Vulkanausbrüchen denken viele an Lava-, Schlamm- und pyroklastische Ströme, Glutwolken, Ascheeruptionen oder Ascheablagerungen in der Region des Vulkans. Die indirekten Auswirkungen können weltweit spürbar sein. Drei Beispiele:

    • Beim größten Vulkanausbruch der letzten Jahrzehnte, dem Ausbruch des Pinatubo 1991, gelangte viel Schwefeldioxid in die höhere Atmosphäre. Die Folge der sich bildenden Aerosole: Im Jahr nach dem Ausbruch sank die mittlere Temperatur global um durchschnittlich 0,5°C – mit enormen Folgen für Ernteerträge der Landwirtschaft.
    • Aschewolken können kontinentweit den Flugverkehr lahmlegen, selbst ohne dass ein großer Sachschaden entsteht. Der Grund: Die Ruß- und Silikatglaspartikel können Triebwerke beschädigen, so dass der Flugverkehr vorsorglich eingestellt werden muss. Im Jahr 2010 wurden weit über 100.000 Flüge gestrichen, nachdem der isländische Vulkan Eyjafjallajökull ausgebrochen war und eine enorme Aschewolke ausgestoßen hatte. Der wirtschaftliche Schaden für die Luftfahrt ging in die Milliarden.
    • Die höchste jemals beobachtete Aschewolke (35 km) entstand im Januar 2022 bei der Explosion des Vulkans Hunga Tonga im südpazifischen Inselstaat Tonga. Es war der stärkste Vulkanausbruch seit dem des Pinatubo, der Knall wurde noch im über 2000 km entfernten Neuseeland gehört. Weite Teile des Inselstaats wurde von einer zentimeterdicken Ascheschicht überzogen. Insgesamt blieben die Schäden durch die weite Entfernung von Ländern mit Ballungszentren begrenzt.

    Was ist ein Supervulkan?

    400 km²
    Größe des Magmasees, der 2001 unter dem Vesuv entdeckt wurde

    Eine der größten Naturgefahren sind unterirdische Vulkane ohne Kegel, die so genannten Supervulkane. Ihre riesigen Magmakammern erstrecken sich in 5 bis 20 km Tiefe. Ein Ausbruch hätte lokal und global gravierende Folgen. Aber Supervulkane haben lange Ruheperioden – Zehn- bis Hunderttausende von Jahren.

    In Europa gibt es zwei Supervulkane: Im östlichen Mittelmeer nahe der Insel Kos sowie die riesige Magmakammer unter den Phlegräischen Feldern nördlich von Neapel, die sich bis zum Vesuv südöstlich der Stadt erstreckt. Der Vesuv selbst bricht etwa alle 30 Jahre aus. Bei einem Ausbruch in der Größenordnung von 79 n. Chr. beliefe sich der materielle Schaden auf rund 40 Mrd. US$.

    Seit 2001 nimmt die Sorge von Forschern zu, denn der Magmasee unter dem Vesuv bis zu den Phlegräischen Feldern ist 400 km2 groß. Mehr als drei Millionen Menschen leben in dieser Region. Dabei bedrohen die Phlegräischen Felder Neapel vermutlich stärker als der Vesuv selbst.

    Der letzte Ausbruch der Phlegräischen Felder ereignete sich vor 35.000 Jahren und war gigantisch: Etwa 50- bis 100-mal so viel Material wie beim Pinatubo-Ausbruch 1991 wurde ausgeworfen. Supervulkane werden ebenfalls unter Neuseeland, Kamtschatka, den Philippinen, den Anden, in Mittelamerika, den USA, Indonesien und Japan vermutet.

    In der Nähe von Vulkanen leben weltweit rund 500 Millionen Menschen – die meisten von ihnen in Großstädten. Ein Beispiel ist die neuseeländische Metropole Auckland. Dort droht die größte Gefahr aber nicht von den Kleinvulkanen im Stadtgebiet, sondern von den teils hoch explosiven Vulkanen rund 200 km südöstlich und 260 km südlich der Stadt. Ihre Ascheablagerungen wären nach einem Ausbruch die eigentliche Gefahr. Trotz effizienter Frühwarnsysteme wäre eine Evakuierung eine gewaltige logistische Herausforderung – ähnlich wie in Neapel.

    Ein hohes Risiko besteht auch für Japans Millionenstädte wie Tokio, Nagoya, Kioto und Yokohama.  

    Welche Schäden entstehen bei Vulkanausbrüchen?

    Je nach Schwere und Art kann ein Vulkanausbruch extreme Folgen haben, etwa:

    • Direkte Schäden, Tote und Verletzte
    • Verwüstung von Küstenregionen durch Tsunamis
    • Stillstand des öffentlichen Lebens in Großstädten
    • Beeinträchtigung des Luft- und Schiffverkehrs mit Unterbrechungen von Lieferketten
    • Ernteausfälle, bereits eine 1 cm dünne Ascheschicht kann die Ernte vernichten
    • Globale Klimaveränderungen durch Aerosolschichten, die nach einem Ausbruch entstehen. Sie reflektieren einen Teil der Sonnenstrahlung zurück ins All, es wird kühler 

    Im Prinzip ist ein Vulkanausbruch ein versicherbares Risiko. Schwerwiegende Schadenereignisse ereignen sich selten, und Vulkane wie der Vesuv werden genau überwacht. Bevorstehende Ausbrüche überwachter Vulkane können oft vorhergesagt und Menschen evakuiert werden, jedoch ist die Stärke und Dauer eines Ausbruchs schwer einschätzbar.

    Lösungen für das Bewerten und Managen Risiken durch Vulkanausbrüche

    Profitieren Sie von unserer jahrzehntelangen Erfahrung in der Bewertung geophysikalischer Risiken. Munich Re bietet Lösungen für Ihre spezifischen Herausforderungen.

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    Martin Käser
    Martin Käser
    Head of Geophysical & Parametric Risks
    Ernst Rauch
    Ernst Rauch
    Global Head Climate & Public Sector Business Development
    Chief Climate and Geo Scientist